Die Hüterin der Wahrheit 2 - Dina und die schwarze Magie (DVD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 07. April 2019 11:39
Die Hüterin der Wahrheit 2 - Dina und die schwarze Magie
DK 2019, Regie: Ask Hasselbalch, mit Rebecca Emilie Sattrup, Jakob Oftebro u.a.
Rezension von Christel Scheja
Die als Trilogie angelegte dänische Filmreihe „Die Hüterin der Wahrheit“ basiert auf den Jugendromanen der Autorin Lene Kaaberbøl, die den Leser und nun den Zuschauer in eine magisch-mittelalterliche Welt entführen wollen.
Dina und ihre Familie haben zusammen mit Nicodemus ins Hochland fliehen müssen, nachdem es nach der Ermordung des Königs von Dunark nicht gelungen ist, den Ursupator Drakan als wahren Mörder der Königsfamilie zu überführen. Nun sind der wahre Erbe des Throns als Verräter und Feigling sowie Dina und ihre Mutter Melussina durch ihre magische Gabe des „Beschämens“ als Hexen gebrandmarkt. Zwar sind sie im Moment in Sicherheit, aber der Frieden ist trügerisch.
Als die Nachricht kommt, dass Drakan die Sagisburg ausbauen und nach dem Winter in den Krieg gegen das Hochland ziehen will, versuchen Nicodemus und Dinas Bruder Gavin das zu verhindern, geraten aber in Gefangenschaft und sollen Frondienst leisten.
Dina möchte nicht untätig herumsitzen, aber ihre Mutter verbietet ihr, irgendetwas zu unternehmen. Da taucht ein fremder Mann auf. Er behauptet Dinas Vater zu sein. Doch er ist auch ein Meister der schwarzen Magie - und genau diese anzuwenden hat Melussina ihrer Tochter verboten.
Doch das junge Mädchen lässt sich nicht halten und auf eine gefahrvolle Reise ein, in der sie nicht nur ihren Erzeuger besser kennenlernt, sondern auch, dass auch die „Gabe der Schlange“, die sogenannte schwarze Magie eine zweite Seite hat.
Fantasy-Filme müssen genauso wie Krimis nicht immer nur aus Amerika oder England kommen, mittlerweile erobern sich auch die nordischen Nachbarn diese Domäne mit eigenständigen Produktionen, die dann zwar weniger mit ausgefeilter Tricktechnik und extremer Action punkten, dafür aber mit atmosphärischen Hintergründen und interessanten Geschichten, die einen ganz eigenen Weg gehen.
Das ist auch bei der „Hüterin der Wahrheit“-Trilogie der Fall. Alles ist etwas kleiner - selbst die Sagisburg ist eine überschaubare Festung. Mit wenigen Mitteln wird dennoch eine kraftvoll und mystisch wirkende Umgebung geschaffen, in der Magie allgegenwärtig ist, sei es nun in Form von Seeschlangen oder der Höhle der Flüsterer.
Interessant ist auch das Konzept der Zauberei. Die einzelnen Disziplinen agieren bewusst getrennt voneinander und scheinen auch einen gewissen Dünkel gegeneinander zu haben, denn immerhin scheint es nicht erlaubt oder gewünscht zu sein, dass jemand beide Fähigkeiten anwenden kann.
Dina weiß zwar, dass sie die Gabe des Beschämens von ihrer Mutter geerbt hat, sie kann Menschen mit einem Blick in die Augen dazu bringen, die Wahrheit zu sagen, nun aber erfährt sie durch einen Fremden, dass in ihr noch mehr schlummert. Und tatsächlich verfällt das junge Mädchen den Verlockungen der schwarzen Magie, die eigentlich gar nicht so dunkel ist, wie befürchtet. Schwarze Meister mögen zwar andere Menschen beeinflussen - aber es kommt auch darauf an, zu welchem Zweck.
Zudem wird die Bedrohung weiter gesponnen. Drakan baut seine Macht weiter aus und scheint unüberwindlich, so dass Dina letztendlich eine wichtige Entscheidung treffen muss.
Die Geschichte nimmt sich dafür viel Zeit, lebt von der Interaktion zwischen den einzelnen Figuren und dem Heranwachsen der jungen Helden. Denn auch Nicodemus muss sich Einiges eingestehen um danach der zu werden, der er eigentlich sein sollte.
Allzu viel Action sollte man daher nicht erwarten; ab und an werden Dina und ihr Vater von einem Verfolger bedroht und auch die gefangenen jungen Männer müssen so Einiges durchstehen, aber die Gefahren sind jugendgerecht aufbereitet und nicht übertrieben.
Alles in allem passiert aber genug, um den Zuschauer bei der Stange zu halten und bis zum vorläufig geschlossenen Ende an die Geschichte zu fesseln. Natürlich sind nicht alle Fragen beantwortet worden, aber das wird wohl am Ehesten der letzte Teil klären.
Die Geschichte ist in satten aber erdigen Farben gehalten, zeichnet ein schlicht gehaltenes Fantasy-Mittelalter mit mythisch-nordischen Anklängen, das aber in sich stimmig ist.
Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, Extras gibt es allerdings auf der DVD keine.
Fazit: „Dina und die schwarze Magie“ ist der gelungene Mittelteil der „Hüterin der Wahrheit“-Trilogie, der mit leichten Abstrichen auch allein für sich stehen kann. Die dänische Produktion beweist, dass ein modernes Fantasy-Abenteuer auch ohne extreme Action und ausgefeilte Trick-Technik unterhaltsam, atmosphärisch und spannend sein kann, dafür sorgen die Spielfreude der Darsteller und der zwanglose Umgang mit Magie und Mythen.
DVD-Facts:
Bild: 2,40:1 (16:9, anamorph)
Ton: deutsch Dolby Digital 5.1, dänisch Dolby Digital 5.1
Untertitel: keine
DVD-Extras:
keine