M. C. Steinway: Ménage-à-trois - Satisfaction On Demand 2 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 22. März 2019 08:38

M. C. Steinway
Ménage-à-trois
Satisfaction On Demand 2
Blue Panther Books, 2018, Taschenbuch, 174 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 978-3-86277-407-4 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Irene Salzmann
Nachdem im ersten Band von „Satisfaction On Demand“ die Geschichte des ‚Satisfactors‘ Janus und der ‚Geberin‘ Fleur erzählt wurde, die sich ineinander verliebt haben, was in der geschlechtergetrennten Welt um das Jahr 2250 „Strictly Forbidden“ ist, steht nun Fleurs Freundin Sophie im Mittelpunkt der Handlung zusammen mit ihrem Leibwächter Andrew und dem Satisfactor Julio, die eine „Ménage-à-trois“ eingegangen sind.
Wirkte Sophie in Band 1 während ihrer kurzen Szene sehr unsympathisch aufgrund der Art und Weise, wie sie Janus behandelte, der ihr prompt misstraute, so tritt sie auch im zweiten Buch zunächst wie eine verzogene Göre auf (unter anderem im Gespräch mit ihrer Mutter) und zeigt erst im Umgang mit Andrew und Julio ihr wahres Wesen, unterbrochen von der Janus-Szene, diesmal aus ihrer Perspektive, in der sie ihr Benehmen zwar begründet, aber durch den Kontrast noch unangenehmer erscheint - das konnte M. C. Steinway nach der Vorgabe in „Strictly Forbidden“ nicht mehr zurücknehmen. Man gewöhnt sich jedoch an Sophie und nimmt Anteil an ihren (sexuellen) Freuden und Leidenserfahrungen.
Die Handlung unterscheidet sich nicht wesentlich von der des Vorgängerbandes.
Seit Sophie 15 Jahre alt ist, hat sie einen Leibwächter, der ihr nicht mehr von der Seite weicht. Schon bald verführt sie den bisexuellen Andrew, und obwohl es verboten ist, lieben sie einander. Damit auch er auf seine Kosten kommt, nimmt Sophie ihn stets mit, wenn sie einen Satisfactor gebucht hat, der all ihre sexuellen Wünsche und auch die von Andrew erfüllen muss. Selbst wenn der auserwählte junge Mann nicht bisexuell ist, darf er sich nicht verweigern, und was in seinem Raum passiert, wird niemals nach außen dringen.
Als Sophie und Andrew Julio kennenlernen, ist es Liebe auf den ersten Blick zwischen den dreien. Mit der Hilfe von Fleur und deren Schwestern schaffen sie es, Julio öfter als die erlaubten fünf Mal im Jahr zu buchen, und umgekehrt verhelfen sie auch Fleur und Janus zu häufigeren Treffen. Ein Schatten fällt auf das zerbrechliche Glück, als Sophie aufgefordert wird, sich von einem Satisfactor schwängern zu lassen, wegen seiner guten Gene vorzugsweise von Janus - Julio steht nicht auf der Liste der geeigneten Kandidaten.
Verzweifelt beginnt Sophie, nach einem Ausweg zu suchen, aber kann sie den mysteriösen Leuten von ‚Freedom4all‘ trauen, die ihr seit kurzer Zeit kryptische Nachrichten senden, jedoch nie auf direkte Fragen antworten? Helfen sie wirklich Menschen, die dem System entfliehen wollen, oder handelt es sich um eine Falle?
Die „Ménage-à-trois“ fliegt auf, da Andrew, der zuvor schon verbotene homosexuelle Kontakte hatte, beobachtet wird. Als die drei - ebenso Janus und Fleur - verhaftet werden sollen, verhilft Andrew Sophie zur Flucht, und sie wird von den Rebellen gerettet. Alle anderen, Fleur ausgenommen, werden zur Umprogrammierung und Verlegung in eine andere Stadt verurteilt. Nur ein Wunder kann die Männer retten.
Die Parallelen sind sehr deutlich. In beiden Romanen geht es um eine verbotene Liebe, die das Leben der Protagonisten erfüllt. Allerdings begleitet sie die permanente Angst vor der Entdeckung, die natürlich nicht lange auf sich warten lässt. Die möglichen Action-Szenen mit Verteidigung, Flucht und Rettung werden knapp abgehandelt, teilweise von den Helfern erzählt. Das ist dem Umstand geschuldet, dass M. C. Steinway ihr futuristisches Frauen-Regime - ein gängiges Thema in der Science Fiction - lediglich als Kulisse nutzt, um möglichst viele Sex-Szenen mit einer Problematik zu verknüpfen, die lediglich verhaltene Spannung aufkommen lässt.
Die Autorin erfüllt ihren Auftrag, einen erotischen Roman zu schreiben, bestens. Abenteuerliche Einlagen sind nebensächlich und werden von der Zielgruppe, junge und reifere Frauen, die detailliert geschilderte Sex-Szenen zu lesen wünschen, auch gar nicht erwartet. Die Wortwahl der Be- und Umschreibungen ist nicht zu derb. Die Geschichte ist glatt und flüssig geschrieben und dürfte das Publikum sehr zufriedenstellen.