Green Worldz 6 (Comic)

Yusuke Osawa
Green Worldz 6
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2019, Paperback mit Klappenbroschur, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-056-7

Rezension von Christel Scheja

„Green Worldz“ wechselt den Schauplatz. Hat man bisher miterleben dürfen, wie sich Akira schlägt, und welche Träume ihm dabei helfen, weiter zu kämpfen, so schwenkt die Handlung nun zu Yui um, die bisher nur als Name existierte, jetzt aber zur Figur wird.


Schon seit Monaten versucht Yui zu überleben. Ihre einzige Hoffnung ist, es Akira wieder zu sehen, ihren Freund, auch wenn sie weiß, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass er noch lebt. Aber das ist der einzige Anker, an dem sie sich festhalten kann, denn alles andere ist nur noch ein Kampf ums Überleben.

Yui beschützt die Überlebenden in der U-Bahn, wo sie nur kann, denn sie ist eine der fähigsten Kämpferinnen. Dann aber kommen Angst und Unruhe in der kleinen Gemeinschaft auf, denn immer mehr Menschen werden von Pollen infiziert und verwandeln sich in willenlose Zombies. Yui ahnt, das hinter alle mehr steckt.


Natürlich ist der Kampf gegen die wildgewordenen Pflanzen und die Hybriden aus Mensch oder Tier und Pflanze facettenreicher als man denkt und auch die Gründe, warum die Natur praktisch über Nacht durchgedreht ist, sind bisher unbekannt. Deshalb nutzt jetzt der Perspektivenwechsel auch die Chance, weitere Facetten des Grauens zu enthüllen.

Damit wird deutlich, dass vermutlich wieder einmal wesentlich mehr hinter allem steckt, als die einfachen Menschen wissen. Die Wahrscheinlichkeit wächst, dass das Problem selbstgemacht ist - die Schuld skrupelloser Wissenschaftler, die bereit dazu sind. weitere Verbrechen zu begehen, um die Schwierigkeiten wieder los zu werden.

Die Handlung folgt weitestgehend den bekannten Mustern, denn Kämpfe gegen die Hybriden stehen auch weiterhin im Mittelpunkt des Geschehens. Die Andeutungen und Hinweise sind mehr oder weniger eingestreut und nicht unbedingt immer klar zu erkennen.

Heraus kommt ein dramatischer Mix aus Action und neuen Entwicklungen, die den Hintergrund erhellen und auch runder machen.

Die Figuren selbst bleiben dann doch eher blass und sind der Geschichte mehr oder weniger untergeordnet. Vor allem erfüllen sie wieder einmal die üblichen Klischees, die aber das Verständnis ungemein erleichtern. Immerhin verkommt gerade Yui nicht zu einer halbnackten Kampfamazone, so dass wenigstens hier die altbekannten Muster durchbrochen werden.

Alles in allem ist dieser sechste Band von „Green Worldz“ wieder spannender als sein Vorgänger, weil der Wechsel des Schauplatzes und der Figuren neue Enthüllungen ermöglicht, die vor allem den Hintergrund der Saga plausibel und nachvollziehbar machen.