Kuhime 3: Das Geheimnis der Reaper (Comic)

Hideo Takenaka
Kuhime 3
Das Geheimnis der Reaper
Übersetzung: Janine Wetherell
Cross Cult, 2018, Paperback mit Klappenbroschur, 176 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-964330-92-5

Rezension von Christel Scheja

„Kuhime“ ist eine der Serien, die sich durch den dunklen Tonfall, die Action und die Gewalt eher an männliche Leser richten und damit eine Lücke ausfüllt, die durch die anderen Verlage schon seit Jahren besteht. Der dritte Band, „Das Geheimnis der Reaper“, ist nun erschienen und bringt die Geschichte ein ordentliches Stück weiter.

 

Von einer Nacht auf die andere ist Seiji in eine ihm fremde Welt gestoßen worden, denn eine Mutprobe endete für ihn fatal und tödlich für seine Freundin. Gerettet wurde er nur durch ein geheimnisvolles Mädchen, das sich später selbst als übersinnliche Kreatur entpuppte. Aber woher kommen die Menschenfresserinnen wirklich und was steckt hinter ihrem Hunger auf Blut? Eine Spezialeinheit greift den jungen Mann auf und bringt ihn in ihr geheimes Hauptquartier, wo Seiji durch mehrere unangenehme Enthüllungen erfährt, dass dieses Problem schon lange besteht und größer ist als gedacht.

Erstaunlicherweise ist einer der Menschenfresserinnen bereit zu reden und erzählt dem jungen Mann auch noch ein paar Dinge mehr, die vor allem ihn und seine mysteriöse Retterin Kiri betreffen. Kann es sein, dass die tatsächlich ein falsches Spiel mit ihm getrieben hat? Denn raus kommt er aus der ganzen Sache jetzt nicht mehr.


Die Action wird in diesem Band ein wenig zurückgeschraubt, auch wenn sie immer noch im Hintergrund vorhanden ist. Seiji kann zwar einen Moment aufatmen, wird dann aber auch durch ein Wechselbad der Gefühle getrieben, weil er nicht mehr so recht weiß, was er noch denken und fühlen soll, ist die Sache doch kompliziert geworden und nur eines sicher: Seine Freundin ist mausetot und wird nicht mehr erwachen.

Ein intrigantes Spiel lässt ihn zweifeln, macht ihn auf ein paar Kleinigkeiten aufmerksam, die ihm selbst irgendwie gar nicht aufgefallen sind und wirbelt alles noch ein wenig mehr in seinem Kopf durcheinander.

Spannend bleibt es allemal, da zwar einige Geheimnisse der Reaper tatsächlich enthüllt werden, dabei aber nicht klar ist, was wahr sein könnte, und was eine Lüge ist. Denn diejenige, die so unverfroren über alles plaudert, ist eine, der man nicht wirklich trauen kann und sollte.

Einen solchen Band hat es gebraucht, denn durch die Informationen erhält nun auch der Hintergrund mehr Farbe und ein paar Facetten werden zum Profil der Hauptfigur hinzugefügt. Es bleibt also spannend und dramatisch, auch wenn die Kämpfe auf ein kleines Maß herab geschraubt wurden.

„Kuhime“ entwickelt sich positiv, denn die Geschichte setzt dieses Mal nicht nur auf Action, Horror und einen Schuss Erotik, sondern auch auf den Ausbau des Hintergrunds und die Figuren, so dass die Handlung insgesamt runder und spannender wird.