Captain Future 23: Die Rache von Captain Future, Allen Steele (Buch)

Captain Future 23
Die Rache von Captain Future
Allen Steele
(Avengers on the Moon, 2017)
Übersetzung: Maike Hallmann
Titelbild: Thomas Walker
Golkonda, 2018, Paperback mit Klappenbroschur, 342 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 978-3-946503-63-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Curt Newtons Leben begann sich schon früh in die besonders dramatische Richtung zu entwickeln. Er war gerade mal ein hilfloses Baby, als seine Eltern einem kaltblütigem Mordkomplott zum Opfer fielen. Curt selbst wurde danach von den engsten Vertrauten seiner Eltern, einem Roboter, einem Androiden und dem Gehirn eines genialen Wissenschaftlers in einem geheimen Labor auf dem Erdenmond aufgezogen. Hier konnte er in Ruhe studieren, seinen Geist entwickeln und war zudem vor den Nachstellungen des Mannes, der für den Mord an seinen Eltern verantwortlich war, sicher.

Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen, als eben jener Verbrecher, inzwischen in der Maske eines biederen Senators auf Luna, zum feierlichen Empfang bittet. Eine ex-terrestrische Botschaft soll vor den Unbillen der Touristen geschützt und der Öffentlichkeit frisch gesäubert und restauriert übergeben werden.

An der Veranstaltung nehmen auch - natürlich ohne offizielle Einladung . Curt und Otho teil. Just als der Mörder in der Maske des Biedermannes den Präsidenten der Solaren Koalition begrüßt, erfährt Curt, dass dieser Mann für den Mord an seinen Eltern verantwortlich ist. Um ihn zu Strecke zu bringen und schlimmes Unheil zu vermeiden, muss Curt Newton erstmals in die Rolle schlüpfen, unter der er bekannt und berühmt werden wird: Captain Future…


Es sollte mehr als eine Fortsetzung werden, was Allen Steele hier als insgesamt 23. Band der Saga um Captain Future vorlegt.

Steele, selbst spät zur Serie gekommen, wollte nicht nur die Vorgeschichte um das Werden der Lichtfigur des interplanetaren Helden erzählen, er wollte die ganze Serie ein wenig und sehr behutsam an den Zeitgeist anpassen. Zu viel, das war von vorneherein klar, durfte er nicht ändern, schließlich wollten die Fans ihre Figur und deren Umfeld ja auch noch wiedererkennen.

So bleibt die Darstellung der Frauenrolle weiterhin klischeebehaftet, die wenigen handlungsrelevanten weiblichen Figuren sind selbstverständlich hübsch anzuschauen, Führungspositionen bleiben den Männern vorbehalten. Auch eine große, nachvollziehbare Charakter-Entwicklung sucht der Leser vergebens.

Dafür aber atmet der Text durchaus den Flair der frühen Captain-Future-Romane aus den 40ern, wobei Steele geschickt und fast unauffällig einige Anpassungen an moderne wissenschaftliche Erkenntnisse vornimmt und Logiklöcher stopft.

So bietet der Roman temporeiche, packende Unterhaltung, bleibt der Fun-Faktor bei der Lektüre hoch, ohne dass wir uns an einen wirklich neuen Helden gewöhnen müssen.