Outcast 6: Invasion (Comic)

Robert Kirkman
Outcast 6
Invasion
(Outcast by Kirkman & Azaceta, Vol. 6: Invasion, 2018)
Übersetzung: Sarah Weissbeck
Titelbild und Zeichnungen: Paul Azaceta
Cross Cult, 2018, Hardcover, 160 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-95981-822-3

Rezension von Christel Scheja

„Outcast“ war eine Fernsehserie, die neben viel Drama natürlich auch einen Hauch von Horror bot. Allerdings lassen sich die Macher der Vorlage immer noch nicht sonderlich davon beeinflussen und verfolgen ihren eigenen Weg weiter, erzählen die Geschichte von Kyle Barnes, so wie sie es für richtig halten.

 

Immerhin weiß Kyle Barnes jetzt, dass er nicht der Einzige ist, der in der Lage ist Dämonen allein durch Berührung zu vertreiben, auch wenn das gelegentlich etwas länger dauern kann. Mit der Unterstützung von Reverend Anderson hat er es geschafft, seinen Verfolgern zu entkommen und auch seine Familie zu retten - gerade noch rechtzeitig, denn auch seine Tochter zeigt die gleiche Veranlagung wie er.

Gemeinsam finden sie nun Zuflucht in einer Enklave, in der weitere Outcasts leben und sich vor denen verstecken, die ihnen ans Leben wollen.

Die Dämonen haben sich nämlich mittlerweile in einflussreichen Persönlichkeiten eingenistet, die in Regierung, Polizei und Militär etwas zu sagen haben. Geschickt tarnen sie sich vor den normalen Menschen und jedes Mittel ist ihnen recht, um diejenigen auszulöschen, die ihnen gefährlich werden, allen voran Kyle, der einmal mehr als Sündenbock und Verbrecher herhalten soll.


Wie schon bei „The Walking Dead“ spielen die übersinnlichen Momente eine geringere Rolle als das Miteinander der Menschen. Kyle Barnes mag zwar der stärkste Outcast sein und Reverend Anderson hält ihn mittlerweile für einen von Gott gesandten Engel, aber der junge Mann ist nur allzu menschlich und nimmt seine Gabe auch weiterhin nur unwillig an, sträubt sich gegen das, was daraus erwächst.

Vielleicht hat er auch jeden Grund dazu, denn nun bekommen er und seine Verbündeten es mit Dämonen zu tun, die eben nicht unangenehm auffallen und daher das Misstrauen der Familie wecken.

Zwar befreit er immer wieder jemanden von seiner Besessenheit und verbessert so den Ruf seines Menschenschlags. Aber er macht damit auch auf sich aufmerksam und das bekommt ihm und seinen Leuten schlecht.

Nun ist mehr als deutlich, dass sich Kyle auf Dauer den wirklich gefährlichen Monstern stellen muss, nämlich denen, die geschickt darin sind, zu kontrollieren und manipulieren, dabei aber auch nicht aufzufallen.

Die Geschichte geht in eine neue Phase über, denn ein geschickter Schachzug bringt ihn und seine Familie noch mehr in Gefahr, so dass dieser Band nicht nur mit vielen Offenbarungen, sondern auch einem bitteren Cliffhanger endet.

„Invasion“, der sechste Band von „Outcast“, macht einmal mehr klar, dass der Kampf von Kyle Barnes erst anfängt und die Exorzismen, die er bisher vornahm, nur Fingerübungen waren. Neue Enthüllungen sorgen jedenfalls für einige unangenehme Entwicklungen und genug Spannung, um Neugier auf die Fortsetzung zu wecken.