The Walking Dead 30: Neue Weltordnung (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 30
Neue Weltordnung
(The Walking Dead, Vol. 30: New World Order, 2018)
Titelbild: Charlie Adlard & Dave Stewart
Zeichnungen: Charlie Adlard
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2018, Hardcover, 144 Seiten, 18,00 EUR, ISBN 978-3-95981-237-5

Rezension von Christel Scheja

Auch als Comic ist „The Walking Dead“ noch nicht abgeschlossen, denn die Geschichte geht in gleichmäßigen Rhythmus weiter - auch in Deutschland erscheinen weiterhin zwei Graphic Novels pro Jahr, so dass inzwischen auch die Ausgabe 30 erreicht wurde, die ein neues Kapitel aufschlägt.

 

Neue Weltordnungen haben Rick und seine Freunde schon kennengelernt. Allerdings war bisher keine so groß und schlagkräftig, wie die, auf die Michonne und ihr Trupp treffen. Sie  werden zunächst sehr misstrauisch behandelt, dann allerdings hat vor allem die Anführerin jeden Grund zu bleiben, denn eine ihrer Töchter lebt hier.

Allerdings ist nicht alles Gold was glänzt, denn die aufmerksamen Neuankömmlinge entdecken schon bald, dass das Paradies auch seine Schattenseiten hat, denn unter der Regierung der Gouverneurin versucht man, die alte Weltordnung aufrecht zu erhalten. Sprich: Wer früher schon zu den Eliten gehörte tut das auch wieder, mit allen Privilegien. Und das lässt es unter der Oberfläche brodeln. Ist es deshalb gut, den Kontakt auszubauen?


Auch diesmal stehen weniger die Zombies im Mittelpunkt als mehr die Menschen, die aus den Trümmern der alten eine neue Zivilisation errichten wollen und dabei immer wieder auch die dunklen Seiten dieses Wunsches hervorkehren.

Während Rick, wie man in den letzten Bänden sehen konnte, immer wieder mit seinen Leuten zu kämpfen hat und sich so gut wie jeden Tag aufs Neue beweisen muss, weil ihn immer wieder Leute herausfordern, die ihn nicht für geeignet halten, die Entscheidungen zu treffen, scheint auch die neue Enklave wieder mehr einer Diktatur zu ähneln, in der zwar jeder einen Platz erhält, aber die Eliten wieder einmal bevorzugt werden und zusehen, dass eigentlich keiner aus einer niederen Klasse es schafft, wirklich aufzusteigen. Auch wird Kritik im Keim erstickt.

Interessant ist der Wandel von Michonne, die bereit ist, sich zu fügen, hat sie doch endlich jemanden wieder gefunden, den sie verloren glaubte.

Der Band endet mit einem interessanten Cliffhanger, der schon ein wenig die Weichen für die Fortsetzung stellt, denn es macht durchaus Sinn, dass Rick, der so viel gesehen und erlebt hat, weiterhin kritisch bleibt und ahnt, dass ein Kontakt mit diesen neuen Leuten fatal werden könnte.

All das macht „Neue Weltordnung“, den 30. Band der „The Walking Dead“-Reihe, interessant. Auch wenn das Thema schon mehrfach vorkam, gerade diese neue Begegnung bringt neue Facetten ein und führt die Geschichte in eine sehr interessante Richtung, die Lust auf mehr macht.