Aposimz - Land der Puppen 2 (Comic)

Tsutomu Nihei
Aposimz - Land der Puppen 2
(Aposimz Vol. 2, 2017)
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2018, Album, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-068-0

Rezension von Christel Scheja

„Aposimz - Land der Puppen“ ist wieder einmal ein sehr typischer Manga von Tsutomu Nihei. Offensichtlich kann er den dystopischen Blick in eine ferne Zukunft nicht lassen und zeichnet auch in dieser Geschichte wieder einmal ein sehr dunkles Bild von dem, was die Menschen erwarten könnte.


Auf dem künstlichen Planeten Aposimz haben kybernetische Intelligenzen die Kontrolle übernommen und die Menschen an die Oberfläche verbannt, wo sie seit mehr als fünfhundert Jahren ein entbehrungsreiches Leben in der eiskalten Einöde fristen. Und als wäre das noch nicht genug, verwandelt eine unheilbare Krankheit die Menschen nach und nach in willenlose Puppen, die den Mächten im Inneren dienen, genau so wie die Cyborgs, die immer wieder ihre Siedlungen überfallen.

So hat auch der junge Scharfschütze Esro seine Heimat und seine Familie durch Yiyu, eine Normpuppe, verloren und ist selbst zu einer geworden, um seinen Gegner zu stellen, so lange er noch kann.

Die Verfolgungsjagd führt ihn schließlich selbst in Gefangenschaft, denn Soldaten des Rebedoa-Imperiums nehmen ihn gefangen und zwingen ihn, in einer Arena zusammen mit anderen Infizierten um sein Überleben zu kämpfen. Und das ist nur der Anfang…


Ist die Geschichte wirklich so neu, wie sie auf den ersten Blick aussieht? Eigentlich nicht, denn viele Versatzstücke kennt der Fan bereits aus anderen Werken - man nehme nur die Megastruktur, die auch diesmal wieder zum Thema wird.

Erneut sind die Menschen den künstlichen Intelligenzen, die ihnen längst fremd geworden sind und deren Cyborgs, Androiden und Automaten ausgeliefert, haben so gut wie keine Change, gegen diese zu gewinnen, vor allem wenn sie die Krankheit ihres Willens beraubt.

Die Handlung folgt einem klassischen Verlauf, den man bereits aus vielen Fantasy-Streifen kennt: Der Held verfolgt den Zerstörer seiner Heimat und muss dabei immer wieder aufpassen, dass er nicht so wird wie sein Feind.

Zwar schafft es der Künstler, Atmosphäre zu schaffen, aber dennoch wird man das Gefühl nicht los, die Geschehnisse eigentlich schon irgendwie zu kennen und beginnt bestimmte Dinge vorauszuahnen, gerade was die Vermischung von Mensch und Maschine angeht.

Aber viel zu viel ist mehr als typisch für Tsutomu Nihei - einerseits die vielen sparsamen Hintergründe, die eine desolate Welt zeigen und die wenigen Worte, die er und seine Helden im Verlauf der Geschichte machen.

„Aposimz - Land der Puppen“  bietet aber die gewohnte Kost aus Abenteuer, Geheimnissen und Action, die man von Tsutomu Nihei kennt. Aber der Tiefgang ist geringer als bei anderen seiner Serien und Vieles kommt gerade dem erfahrenen Leser zu bekannt vor.