Cornelius Zimmermann: Rocking The Forest - Ein Müützelwald-Roman (Buch)

Cornelius Zimmermann
Rocking The Forest - Ein Müützelwald-Roman
Tor, 2018, Taschenbuch, 364 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-596-29927-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Cornelius Zimmermann wurde im verwunschenen Schwarzwald verloren, lebt und arbeitet heute aber in Berlin. Mit „Rocking the Forest“ startet er seine Schriftstellerkarriere und vermutlich auch eine Reihe über die Gestalten des Müützelwaldes.


In diesem Forst geht es nicht nur magisch zu, sondern auch sehr musikalisch, denn Knallfrösche können es nicht lassen, sich in Jam-Sessions zu verlieren, Muchtenknilche beglücken die Umgebung mit meditativen Chorgesängen und Riesenlibellen glauben, den Pop neu erfunden zu haben.

Allerdings ist Iggy der Wolfmorf gerade nicht zum Musizieren aufgelegt, denn seine Band, mit der er eigentlich das Rocking the Forest Festival aufmischen wollte, hat sich leider aufgelöst, die Mitglieder in alle Richtungen verstreut. Wie soll nun der selbsternannte Forest-Doom-Musiker in einer Woche neue Mitstreiter finden und mit ihnen eine neue Band begründen?

Jammern hilft nichts, so macht er sich auf die Suche und erlebt einen so musikalischen wie schrägen Trip der Extraklasse.


Die Handlung ist mehr als simpel - eine einfache Suche nach neuen Freunden und die Teilnahme an einem Wettstreit; der Roman selbst lebt durch das Ambiente und die vielen schrägen Ideen des Autors, der einfach hin geht und die verschiedenen Strömungen der Musik - auch der Klassik - mit anthropomorphen Tieren vermischt und dazu noch eine große Portion Humor schüttet.

Das liest sich durchaus ansprechend und reizt gelegentlich zum Grinsen, ist aber stellenweise auch sehr vorhersehbar, da sich einige Probleme zu sehr in den Klischees bewegen und gar nicht anders gelöst werden wollen.

Der Autor vergisst über die vielen Gags natürlich auch die Charaktere, die so kaum Profil entwickeln können und nicht lange im Gedächtnis bleiben wollen. Was zählt ist wohl allein die spaßige Handlung, die zielstrebig auf ihr Ende zusteuert und am Ende auch die Erwartungen erfüllt.

Alles in allem sollte man nicht viel Spannung erwarten, beim Humor zufrieden mit schrägen Gags sein, die nur selten von zündenden Ideen sprechen, und auch offen für die ganzen Klischees sein, die der Autor bedient. Dann kann man das Buch wunderbar genießen.

„Rocking the Forest“ ist nett zu lesen, weil mit einem Augenzwinkern erzählt und stellt Leser, die nicht allzu viele Ansprüche an den Humor haben, mehr als zufrieden, gerade wenn sie sich nur unterhalten lassen wollen.