H. G. Wells: Krieg der Welten - Teil 1 (Hörspiel)

H. G. Wells & Christian Gailus (Script)
Krieg der Welten - Teil 1
Sprecher: Dietmar Wunder, Peter Groeger, Reinhard Kuhnert u.a.
Folgenreich, 2018, 1 CD, ca. 59 Minuten, ca. 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

So als seien die vorhergehenden Geschichten von H. G. Wells nur eine Vorübung gewesen, wagt es Christian Gailus nun, dessen bekanntestes Werk neben „Die Zeitmaschine“ zu adaptieren. „Krieg der Welten“ ist wohl das Buch, das bei Fans den meisten Eindruck hinterlassen hat. Und die dreiteilige Hörspielreihe ist nicht die erste Hörspiel-Adaption der letzten Zeit.

 

Nach längerer Abwesenheit von seinem Heim ist Simon ganz froh, endlich wieder nach Hause und zu seiner Frau zurück zu kommen. Auf dem Heimweg hat er mit seinem neuen Fahrrad einen Unfall und lernt so überraschend Professor Ogilvy kennen, dessen Leidenschaft die Astronomie ist.

Als er dessen Einladung annimmt staunt er nicht schlecht über die Aktivitäten, die auf dem Mars zu erkennen sind. Was dort wohl vor sich geht? Antworten finden sie darauf nicht und vergessen es erst einmal wieder.

Aber nur ein paar Monate später bekommen sie zu spüren, was hinter den Blitzen auf dem Mars steckt, denn ganz in ihrer Nähe geht ein Meteorit nieder - ein Himmelskörper voller Leben, das ihnen schon bald mehr als nur Grauen beschert.


Der erste Teil der Adaption deckt die Ankunft der Marsianer und ihre ersten brutalen Vorstöße ab. Die Welt begehrt noch gegen ihre Feinde auf - aber sind sie wirklich in der Lage, diese aufzuhalten?

Anders als etwa „Das Imperium der Ameisen“ versetzt Christian Gailus die Geschichte nicht in ein anderes Jahrzehnt, sondern belässt es auf der Jahrhundertwende. So sind es noch sehr stark viktorianisch denkende Engländer, die auf die Marsianer treffen und zum ersten Mal miterleben, dass sie eben nicht die Herren ihrer Welt sind und allen anderen überlegen. Aus der scheinbaren ländlichen Idylle wird jedenfalls schnell ein Kriegsschauplatz, der immer wieder neue Schrecken enthüllt.

Die Sprecher sind aktiv mit dabei und geben ihren Figuren die entsprechende Tiefe. Sie schaffen es, die Menschen der damaligen Zeit zum Leben zu erwecken und gleichzeitig auch deren Unverständnis und Angst deutlich hervor zu heben, was der Geschichte durchaus Atmosphäre gibt, die auch durch Geräusche und Musik entsprechend verstärkt wird.

Im Vergleich zu der anderen aktuellen Version von Titania Medien kann das Hörspiel durchaus mithalten - es wird für Fans interessant sein, beide Adaptionen genauer miteinander und vielleicht auch mit der ebenfalls letztens Jahr wieder neu aufgelegten Romanausgabe zu vergleichen.

Der erste Teil von „Krieg der Welten“ ist jedenfalls mehr als gelungen und Ohrenkino vom Feinsten, das Lust auf die Fortsetzung macht.