Sherlock Holmes 34: Die quietschende Tür (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile
Sherlock Holmes 34
Die quietschende Tür
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2018, 1 CD, ca. 71 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-5630-0

Rezension von Christel Scheja

Die „Sherlock Holmes“-Hörspiele kehren wieder zurück zu „Die Geheimen Abenteuer des Meisterdetektivs“, das heißt, Marc Gruppe greift bei der Adaption nicht mehr auf Originalmaterial von Arthur Conan Doyle zurück, sondern auf Romane und Erzählungen anderer Autoren, deren Werke ein ähnliches Zeit- und Lokalkolorit aufweisen. Bei „Die quietschende Tür“ ist ein Roman von Herman Cyril McNeile (1888-1937) die Vorlage für das Hörspiel.

 

Sherlock Holmes ist ein aufmerksamer Zeitungsleser, deshalb weiß er auch gleich, worum es geht, als sich die junge Katherine Moody hilfesuchend an ihn wendet, nämlich weil sie nicht glaubt, dass ein freundlicher Nachbar den Maler ermordet hat, dem ihr Vormund erlaubt hat, in einem der ungenutzten Sommerhaus auf dem weitläufigen Grundstück ihres Erbes zu leben und zu arbeiten.

Der Meisterdetektiv und Doktor Watson sehen sich die Sache genauer an und stellen fest, dass Einiges längst nicht so offensichtlich ist, wie es scheint, denn das Geflecht von Beziehungen zwischen allen Beteiligten ist doch anders als erwartet.


Man merkt nicht allzu sehr, dass die Geschichte vorher in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gespielt hat, anstatt in der spätviktorianischen Epoche. Die sorgfältige Adaption lässt vergessen, dass die Handlung eigentlich nicht für den Meisterdetektiv gedacht war. Auch die beiden Hauptsprecher haben kein Problem damit, ihren Figuren die passende Ausstrahlung zu verpassen und die Dialoge zu den ihren zu machen.

Die Abfolge der Ereignisse ist spannend getaktet, so dass man sich in keiner Szene langweilt. Die Informationen fügen sich gekonnt zusammen und lassen die Ausführungen von Sherlock Holmes am Ende wirklich glaubwürdig erscheinen. Vor allem fiebert man bis zum Ende mit, da den beiden Helden immer wieder Steine in den Weg geworfen werden.

Im Grunde ist es ganz gut, wenn durch diese Erzählungen anderer Autoren auch einmal frischer Wind in die Abenteuer des Meisterdetektiv kommen - sie sind nicht mehr eingefahren und vorhersehbar, so wie die letzten Geschichten von Doyle selbst.

Die restlichen Sprecher und auch das ganze Drumherum tun ihr übriges, um die Geschichte ansprechend wirken zu lassen.

Damit ist „Die quietschende Tür“ ein weiteres spannendes Abenteuer aus der „Sherlock Holmes“-Reihe, auch wenn es sich dabei nicht um die Adaption eines Originalwerks Doyles handelt, sondern um die eines Romans aus der Feder eines ganz anderen Schriftstellers.