Dirk van den Boom: Aszendenz - Die Reise der Scythe 1 (Buch)

Dirk van den Boom
Aszendenz
Die Reise der Scythe 1
Titelbild: Arndt Drechsler und Herminio Nieves
Cross Cult, 2018, Taschenbuch, 416 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-95981-527-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Dirk van den Boom ist einer der fleißigsten Schreiber der deutschen Science-Fiction-Szene. So legt er auch schon kurz nach dem Abschluss seiner Trilogie um „Die Welten der Skiir“ gleich eine neue Saga vor. „Die Reise der Scythe“ beginnt mit „Aszendenz“.

 

Im irdischen Konkordat herrschen Frieden und Wohlstand. Das hält aber natürlich einige Bürger nicht davon ab, Verbrechen zu begehen. Joaqim Gracen ist ein Massenmörder, der scheinbar aus reinem Vergnügen tötet. Auch wenn er eine Spur von Leichen hinterlässt, so hat ihn die Polizei bis heute nicht fassen können.

Aber Lyma Apostol, Captain des Polizeikreuzers „Scythe“, hat sich geschworen, ihn endlich zur Strecke zu bringen. Nun verfolgen sie und ihre Crew eine heiße Spur. Die allerdings endet bei einem unbekannten Objekt, das kurz zuvor am Rande des Konkordats aufgetaucht ist und die Größe eines Planeten zu haben scheint.

Umgeben ist es von einem Schutzschild, das niemand zu durchdringen vermag. Neugierig wie die Menschen nun einmal sind, können sie es allerdings auch nicht lassen, Messungen vorzunehmen. Ob die Besatzung will oder nicht, die „Scythe“ wird deshalb kurzerhand in einen Forschungskreuzer umfunktioniert…


Wie so oft bei den Romanen von Dirk van den Boom, wartet die Geschichte nicht nur mit einer Handlungsebene auf. Die Besatzung der „Scythe“ und auch das Objekt ihrer Begierde erhalten eher wenig Raum, werden aber ausführlich genug vorstellt, um sich ein Bild von ihnen zu machen.

Gleichzeitig kommen aber auch noch Jordan und Elissi, zwei junge Forscher, ins Spiel, die mehr als nur der gleiche Lehrvater verbindet, und die den ersten Schritt vom Studenten zum voll ausgebildeten Wissenschaftler wagen.

Und natürlich erfährt man im Gegensatz zu den Protagonisten, was jenseits des Schutzschirms passiert und welche Intrigen dort bereits ihre Wellen schlagen, bevor die Menschen Kontakt aufnehmen. Denn der bleibt letztendlich unausweichlich - genauso wie die Begegnung mit fremden Kulturen und nicht zuletzt das Aufkommen eines unangenehmen Problems, das die Menschen nicht so einfach hinnehmen, wie die anderen Bewohner der hinter dem Schutzschild befindlichen Sphäre.

Noch sind die Handlungsebenen recht deutlich voneinander getrennt, aber zum Ende hin beginnen sich die ersten Fäden miteinander zu verweben, was bedeutet, dass Lyma Apostol und all die anderen Menschen schon bald mittendrin in den Intrigen stecken, schnell ahnend, dass diese im Grunde genau so tödlich sein könnten wie die Machenschaften von Joaqim Gracen.

Das Geschehen bleibt in den einzelnen Handlungsebenen überschaubar, die Figuren werden ausreichend charakterisiert, so dass das Geschehen zügig und schnörkellos weiter erzählt werden kann und so leichte wie kurzweilige Unterhaltung bietet.

„Aszendenz“, der erste Band über „Die Reise der Skythe“, ist ein typischer Science-Fiction-Roman von Dirk van den Boom: phantasievoll und actionreich, aber nicht unbedingt tiefsinnig - gerade richtig für Leser, die reine Unterhaltung und Entspannung suchen.