Rachel Bach: Kommando - Die Parodax-Saga 3 (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 10. Dezember 2017 19:36

Einst war sie eine der geachtetsten Soldatinnen ihres Heimatreiches - die Rede ist von Devi Morris. Seitdem sie dem Militär den Rücken gekehrt hat und an Bord der „Glorreicher Narr“ angeheuert hat, ist ihr einst so geordnetes Dasein… nun, nennen wir es einmal etwas durcheinander geraten. Ihre eigene Regierung macht Jagd auf sie, die Terraner sind ebenso hinter ihr her wie die Detektive, eine mittels eines Symbionthen zu unüberwindbaren Kriegern aufgerüstete Spezialeinheit, von den Aliens wollen wir einmal ganz schnell schweigen.

Dass sie selbst an einem Alien-Virus erkrankt ist, verschweigt sie zunächst sogar ihrer großen Liebe - dem Detektiv Rupert. Doch dann nimmt die ultimative Waffe gegen die Phantome, eine junge, eingekerkerte Frau, Kontakt zu ihr auf. Ihr einziger Wunsch ist es, endlich sterben zu dürfen - auch wenn eine Alien-Partei damit so ihre Probleme hat. Verfolgt von fast allen galaktischen Machtverbänden und nur unterstützt von ihrem Lover macht sich Devi auf, der misshandelten, geknechteten Frau Frieden zu schenken, auch wenn dies vielleicht die bislang von dieser gesicherten Grenze zu einer anderen Dimension öffnet…

Ähnlich wie im Mittelband der Trilogie hat Rachel Bach ein wenig Schwierigkeiten, in Gang zu kommen. Der Beginn des abschließenden Teils liest sich anfänglich etwas verhalten. Zu sehr konzentriert sich die Autorin auf das Seelenleben ihrer Protagonistin, zu dominant wird deren Hormon-Lage in den Mittelpunkt gerückt.

Hat der Leser diese Längen überwunden, erwartet ihn das, was schon die ersten beiden Bücher auszeichnete: packende Military SF, faszinierend fremd beschriebene Aliens, eine verschachtelte aber nichtsdestotrotz packende Handlung um die ultimative Bedrohung und jede Menge Geheimnisse. Dabei schlüpft Devi gerne und routiniert in die Rolle des von allen verfolgten Underdogs. Dass sie nebenbei auf einem Agrarplaneten ihren Ex-Lover abserviert, auf einem Piraten-Nest eine fliegende Sardinenbüchse aus dritter Hand erwirbt und dann auf der gläsernen von einer religiösen Sekte betriebenen Raumstation gefangengesetzt wird, ist nur der Auftakt zu weit phantastischeren Ereignissen. Neben Devi als Hauptfigur wird auch ihr Partner deutlicher gezeichnet. Das sind, gerade wenn man sie mit anderen Military-SF-Figuren vergleicht interessante, vielschichtige Charaktere, denen man ihre inneren Zweifel und ihre jeweilige Motivation als Leser abnimmt.

Dazu gesellt sich eine wahre Flut von Intrigen und Geheimnissen. So manches Mal scheint hier jeder gegen jeden, unabhängig von der Spezies oder der Stellung, zu intrigieren warten gewaltige Erkenntnisse auf die Hauptperson und den Leser. Das entwickelt zum Finale hin eine immer größere Wucht und Tempo, bietet jede Menge Kampfbeschreibungen und wird dann folgerichtig aufgelöst.

Alles in allem also eine mustergültige Military-SF-Saga voller markanter, interessanter Figuren, jeder Menge Action und einem winzigen Schuss Romantik.

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