Roy Stark - Abenteuer ohne Nerven 1 + Roy Stark – Abenteuer ohne Nerven 2, Achim Mehnert (Buch)

Roy Stark - Abenteuer ohne Nerven 1
Roy Stark - Abenteuer ohne Nerven 2
Achim Mehnert
Titelbild: Hansrudi Wäscher
VPH, Hardcover, 234 bzw. 230 Seiten, je 39,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Einst war er einer der angesehensten Stuntman von Hollywood. Die Rede ist von Roy Stark, der sich dann aber mit einem Egomanen anlegte. Dass dieser ein gefeierter und verehrter Schauspieler war führte dazu, dass man ihn fallen ließ, wie eine heiße Kartoffel. Jetzt ist er arbeitslos - und hat endlich einmal Zeit für einen Urlaub.

Begleitet von dem aufgeweckten siebzehnjährigen Cin-Cin bricht er gen Süden auf. Schon auf der Fahrt aber wird er in einen mysteriösen Vorfall verwickelt. Ein skrupelloser Verbrecher will einem Wissenschaftler seine Erfindung abnehmen - und scheut auch vor Mord nicht zurück. Es gelingt unserem Duo, den Erfinder zu retten und bei diesem eine neue Anstellung zu finden. Mittels der Zeitmaschine des Forschers soll Stark einen Piratenschatz heben, allein, schon vorher kommt es zu weiteren Reisen.

So stranden unsere Abenteurer bei den Neandertalern und müssen sich ihren Rückweg erst mühsam und unter großen Gefahren für Leib und Leben erkämpfen.

Bevor die Mission der Hebung des Schatzes starten kann aber macht die exorbitante Stromrechnung ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Stark bewirbt sich bei einem Sultan, der dem Sieger eines Ringerwettbewerbs eine halbe Millionen Dollar versprochen hat. Dass er schon in der Ausscheidung in Kämpfe auf Leben und Tod verwickelt wird, dass er von Haien und wilden Tigern angegriffen wird, zeigt, dass es der Ausrichter ernst meint. Im Duell mit einem wilden Gorilla muss unser Kämpfer dann über sich hinaus wachsen.

Kaum ist dieses Abenteuer überstanden, geht es endlich in die Zeit der Piraten. Zunächst scheint dieses Mal alles gut zu gehen - Roy Stark wird von einem neuen Mitarbeiter begleitet, sie verfolgen die Piraten - doch dann schlägt das Schicksal erneut gnadenlos zu. Der neue Mitarbeiter erweist sich als Verräter. Stark strandet in der Zeit, wird zuerst von wilden Indianern, später von Piraten gefangengesetzt. Von Cin-Cin und einem Historiker befreit und den Schatz im Gepäck ,geht es heim - nur landen sie jetzt mitten im Sezessionskrieg…


Hoppla, dieses Mal geht es weder in den Dschungel, noch ins Weltall oder zu den Rittern - hier wartet eine Zeitreise-Geschichte auf den Leser.

Von der Grundanlage haben wir ein bekanntes Bild - der charismatische Held, der nicht nur intelligent und integer ist sondern auch über große Kampfkräfte verfügt, wird von den zwar genialen, aber etwas tollpatschigen Wissenschaftlern flankiert. Dazu gesellt sich ein frecher jugendlicher Helfer, der für den Humor zuständig ist. Das erinnert von der Anlage an Sun Koh, Doc Savage und Co., ist weidlich erprobt und garantiert die Aufmerksamkeit des Lesers.

Dazu kommen dann die fast schon üblichen Aufenthalte - erst in der Steinzeit, dann bei den Piraten und in der jüngeren Geschichte.

Da kann man wenig falsch machen, auch wenn unsere Figuren recht stereotyp agieren. Dies liegt aber beileibe nicht an Achim Mehnert, der aus den Comic-Vorgaben macht, was zu machen ist. Allerdings sind die Rollen verteilt, die Bösen einfach abgrundtief schlecht, die Helden edel und wohlgestaltet. Das hört sich nun vielleicht etwas despektierlich an, doch ist dem Roman, der des Umfangs wegen auf zwei Bände verteilt, wurde sein Unterhaltungswert wahrlich nicht abzusprechen. Man folgt dem Plot mit Spannung hinein ins geschichtliche Abenteuer, wobei geschickt sonstige Kulminationspunkte - Jesus, Nero und Konsorten - vermieden werden.

Natürlich ähneln sich die Helden, sind alle immer schlagkräftig, agil und voller Esprit. Doch genau dies wollen und erwarten die Betrachter und Leser ja auch von ihrem Wäscher.

Die kurze Reihe ist mit dem Zweiteiler abgeschlossen, nächstes Jahr, so stand es zu lesen, geht es endlich los mit Hansrudi Wäschers wohl bekanntestem Werk: der Roman-Adaption von Sigurd - man darf gespannt sein.