Die weiße Lilie Staffel 1: Tödliche Stille (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 09. November 2017 23:30
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Benjamin Oechsle und Timo Kinzel
Die weiße Lilie Staffel 1
Tödliche Stille
Sprecher: Mark Bremer, Martin Sabel, Stephan Benson u.a.
Folgenreich, 2017, 3 CDs, ca. 135 Minuten, ca, 17,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
Nach „Mark Brandis“ wendet sich Folgenreich einer neuen Reihe und zugleich auch noch einem neuen Thema zu. Mit „Die weiße Lilie“ startet eine Serie, die gleich in Staffeln erscheint und eine längere Story erzählt. „Tödliche Stille“ ist der spannende und actionreiche Auftakt der Serie um einen ebenso geheimnisvollen wie gefährlichen Geheimbund.
Daniel Porter ist ein Auftragskiller, der eigentlich nichts dem Zufall überlässt. So glaubt er auch, sich gut genug vorbereitet zu haben, als er auf einen Warlord im Osten des Kongo angesetzt wird. Doch ehe er sich versieht, gerät in der Stadt Goma alles aus dem Ruder und er findet sich plötzlich in einer sehr unangenehmen Lage wieder - aus einem Jäger scheint nun Beute geworden zu sein; und Entrinnen scheint es keines zu geben.
Detective Henry Myles ist nicht sonderlich begeistert, als man ihm einen Frischling von der Akademie als neuen Partner zuteilt. Eigentlich arbeitet der Ex-Soldat viel lieber alleine und nicht mit einem nassforschen Idioten zusammen. Aber er kann leider nichts an der Situation ändern und muss er sich mit Samuel Hayden anfreunden. Das ist auch gut so, denn eine Frau, die ihnen vors Auto läuft, verwickelt sie schon bald in einen Mordfall, der es in sich hat und weiter reicht als man denkt.
Auf zwei sehr unterschiedlichen Handlungsebenen, die zunächst nichts miteinander zu tun haben scheinen, führen die beiden Macher in die actionreiche Geschichte ein, die für Zuhörer ab zwölf Jahren gedacht ist, aber doch eher ältere Zuhörer ansprechen dürfte. Wie in eingängigen Action-Filmen spielen hier in erster Linie abgebrühte Männer die Hauptrolle im Kampf gegen einen geheimnisvollen Gegner.
Die Geschichte konzentriert sich bewusst auf das Wesentliche - es gibt keine unnötigen Szenen, alle haben irgendetwas mit dem Hintergrund zu tun, der sich erst nach und nach auf der Seite der Detektive entfaltet, während die des Auftragskillers eher von der Überraschung lebt.
Die Morde in Boston haben mehr mit den Ereignissen im Kongo zu tun als man denkt, und auch Henry Myles muss sich damit abfinden, dass eine Vergangenheit, die er gerne vergessen würde, wieder aufgewühlt wird.
Spannung ist also über die gesamte Laufzeit garantiert, jede der Scheiben endet mit einem Cliffhanger, auch wenn die letzte zumindest die vordergründige Handlung abschließt. Es bleiben dann aber immer noch genug Fragen offen.
Die Sprecher sind gut gewählt, sie verkörpern ihre Figuren so glaubwürdig, dass man ihnen gerne folgt und mit ihnen fiebert. Auch die Soundeffekte tun ihr übriges, um den Zuhörer in die Geschichte mit hineinzuziehen, während die Musik-Sequenzen etwas zu lang sind. Aber das ist auch schon der einzige Kritikpunkt an der Produktion.
Alles in allem kann sich „Die weiße Lilie“ schon in der ersten Staffel sehen lassen, denn „Tödliche Stille“ bietet einen spannenden und in sich geschlossenen Auftakt, der neugierig auf mehr macht.