Onkel Dagobert 10 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 06. September 2017 09:38
Carl Barks
Onkel Dagobert 10
Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Ehapa, 2011, Hardcover, 156 Seiten, 24,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3477-0
Rezension von Irene Salzmann
Carls Barks’ „Onkel Dagobert“ 10 bietet 17 lustige Geschichten, die wenigstens eine halbe Seite bis maximal 22 Seiten lang sind und alle abenteuerlichen Genres abdecken. Die Storys stammen aus den Jahren 1962 und 1963 und wurden in Deutschland im Laufe der Jahre verschiedentlich veröffentlicht. Hauptfiguren sind der Titelheld Dagobert Duck, sein Neffe Donald, die Großneffen Tick, Trick und Track sowie Daniel Düsentrieb und sein Helferlein. Ihre Gegenspieler sind die Panzerknacker, Gundel Gaukeley und andere zwielichtige Gestalten, aber vor allem die Tücken des Alltags. Meist geht Dagobert aus allen Konflikten als Gewinner hervor, aber nicht immer, wenn Gier und Geiz zu groß sind.
Dagobert muss feststellen, dass etliche Taler aus seinem Geldspeicher verschwunden sind - und gleichzeitig scheinen die Panzerknacker in Talern nur so zu schwimmen. Er ahnt sofort, dass etwas faul ist, kommt seinen Gegnern aber einfach nicht auf die Schliche. „Die Panzerknacker gehen auf den Leim“ - dank der Findigkeit der Großneffen.
Nachdem Gundel Gaukeley ihre Hexenkünste geübt hat, sodass sie fast schon über mythische Macht verfügt, plant sie den „Anschlag auf den Glückstaler“. Aufgrund seiner Agenten weiß Dagobert Bescheid und hat sich auf alles vorbereitet. Nur nicht auf die Wandlungsfähigkeit seiner Feindin.
Dagobert möchte Mitglied im renommierten Archäologischen Club werden, aber das wird ihm verweigert, da er noch nie etwas ausgegraben und Sensationelles gefunden hat. Zusammen mit den Neffen erkundet er eine versunkene Maya-Stadt und findet „Die Krone der Mayas“. Zwei Diebe sind ihnen jedoch auf den Fersen, um den Fund für sich zu beanspruchen.
Dagobert ist mit seinen Großneffen eine Geschäftsbeziehung eingegangen. Er findet, dass „Die Prüfung“ notwendig ist, um sicherzugehen, dass die Kinder ehrlich ihren Limonadenverkauf mit ihm abrechnen. Zu diesem Zweck beobachtet er in Verkleidung das Treiben, das er selbst angefacht hat mit einem Auftrag an Donald, Vorbeikommenden einen Zehner zu geben, damit sie sich ein Glas Limonade kaufen. Am Ende bekommt er für sein Misstrauen die Quittung.
Diese und alle weiteren Geschichten unterhalten Groß und Klein gleichermaßen gut. Man merkt den zeitlosen Abenteuern gar nicht an, dass sie über 50 Jahre alt sind. Nicht einmal das gängige iPhone, die Playstation, das Internet etc. vermisst man, weil alles auch ohne funktioniert oder durch mehr oder minder futuristische Technik aufgepeppt und so aus einem zu langweiligen Alltag gehoben wird. Infolgedessen wiederholen sich die Themen nicht, von den gezielt eingesetzten Running Gags einmal abgesehen.
Immer wieder schön sind die ausgeprägte Gestik und Mimik der Figuren, die so manche Worte überflüssig machen, obschon auch der Wortwitz nicht unerwähnt bleiben darf, stammen die Formulierungen doch von Frau Dr. Erika Fuchs.
Ein gelungenes Hardcover-Album voll abwechslungsreicher, farbenfroher Erzählungen für alle Altersgruppen und in dieser Gestaltung besonders reizvoll für Sammler.