The Walking Dead 8: Auge um Auge (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 8
Auge um Auge
(The Walking Dead, Vol. 8: Made to suffer, 2008)
Übersetzung: Mark Oliver Frisch
Titelbild: Tony Moore
Zeichnungen: Charlie Adlard
Cross Cult, 2017, Paperback, 144 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die aktuelle Nummer der Softcover-Ausgabe von „The Walking Dead“ hat sich etwas Zeit gelassen und erscheint ein paar Wochen später als geplant. Wieder bietet sie für wenig Geld den reinen Comic; die Bonus-Seiten mit Entwürfen und Kommentaren wurden weggelassen.

 

Der Fall, den Rick und seine Freunde befürchtet haben, ist eingetreten. Leider ist der brutale Governor nicht tot, sondern erholt sich sogar von den schweren Verletzungen, die ihm Michonne zugefügt hat, vermutlich weil er jetzt noch mehr Grund dazu hat, die Bewohner der ehemaligen Strafanstalt zu hassen.

Er sinnt natürlich auf Rache und sammelt genug Verbündete um sich, die ebenfalls einen Groll auf Rick und Co. haben und diesen ausleben wollen. Und so rücken schließlich der Governor mit seinen Kämpfern in einem Panzer und die Bewohner von Woodbury an.

Der Angriff ist heftig und brutal, das Ziel offensichtlich. Rick und die anderen sind gezwungen, bis an ihre Grenzen zu gehen, wenn sie überleben wollen, und für viele bedeutet das auch, das zu verlieren, was ihnen mehr als alles andere auf der Welt bedeutet.


Nachdem der letzte Band seinen Titel „Die Ruhe vor dem Sturm“ verdiente und eher ruhig verlief, geht es nun wieder heftiger zur Sache. Nicht nur, dass man erfährt, wie es dem Governor nach der Flucht von Rick, Michonne und den anderen ergangen ist, nein, nun bläst er auch noch zu einem Sturm der Gewalt - und das richtig. Auch wenn er einige Körperteile verloren hat, die ihm wichtig waren, seine Stimme hat er immer noch, ebenso wie seinen Wahnsinn, der ihn eher kaltblütig als unbeherrscht macht.

Und so kommt es, wie es kommen muss, die lebenden Menschen erweisen sich als größere Monster als die Untoten, die zwar immer präsent, aber mehr oder weniger Beiwerk geworden sind.

Mehr als einmal ist das Überleben der Helden nicht gesichert, tun die anderen alles, um die Freunde am Leben zu erhalten, so dass man sich fragt, wieso. Und doch lassen sich Tragödien nicht vermeiden.

Die Geschichte selbst nimmt eine böse Wendung für einige der Figuren und endet so spannend, wie noch nie. Da stört man sich auch nicht daran, dass einige Charaktere sich doch ein wenig schneller erholen als man annehmen sollte.

Im achten Band von „The Walking Dead“ geht es wieder ordentlich zur Sache. Actionreich aber vor allem dramatisch werden die Helden und ihre Freunde in einen nicht enden wollenden Strudel von Gewalt mit hineingerissen, der auch die Leser erschüttert zurücklässt.