Doctor Who: Die vier Doktoren (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 05. Mai 2017 20:34
Doctor Who: Die vier Doktoren
(Doctor Who: The four Doctors 1-5, 2015)
Autor: Paul Cornell
Zeichner: Neil Edwards
Übersetzung. Claudia Kern
Panini, 2017, Paperback mit Klappenbroschur, 128 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0238-2
Rezension von Christel Scheja
Seit dem Start der Comic-Reihen bei Titan-Comics erscheint einmal im Jahr, meistens im Sommer, eine Mini-Serie, die als Multi-Doktor-Event gedacht ist. In dieser agieren die Helden der einzelnen Serien miteinander, wie man es auch aus ganz besonderen Specials der Fernsehserie kennt, wie zuletzt in „Der Tag des Doktors“ geschehen. So kann man sich vorstellen, dass auch „Die vier Doktoren“ von der gleichen Dynamik geprägt ist.
Noch während des Zeitkrieges muss sich der Doktor auf dem Planeten Marinus mit Entwicklungen herumschlagen, die ihm nicht wirklich gefallen. Aber schließlich findet er den notwendigen Kompromiss für die Situation, auch wenn er weiß, dass das durchaus Folgen für das Universum haben kann. Denn immerhin haben nicht alle Völker durch den Zeitkrieg verloren, einige haben auch Macht dazu gewonnen und wollen eines nicht zulassen: Diese wieder zu verlieren und damit in die Bedeutungslosigkeit zu fallen.
Eine kleine Ewigkeit später bringt Clara ihren Doktor dazu, im Paris des 20. Jahrhunderts zu landen, denn sie weiß, es ist wichtig, ganz bestimmte Personen zu treffen, um sich mit ihnen zu beraten. Aber genau das erweist sich als fatal, denn es passiert genau das, was eigentlich nicht geschehen sollte: Natürlich folgen die anderen Doktoren ihren Begleiterinnen Alice Obiefume und Gabby Gonzales, und das Chaos nimmt seinen Anfang.
Eine Entwicklung setzt ein, die aber nur dazu da ist, einen Kreis zu schließen, der mit dem War-Doctor auf Marinus seinen Anfang nahm. Es ist nun an den Doktoren und ihren Freunden, den Zusammenbruch des Universums zu verhindern…
Die Geschichte des Events ist eigentlich ziemlich simpel gestrickt. Das liegt in erster Linie daran, dass Autor und Künstler eher etwas anderes mit Genuss zelebrieren - das Aufeinandertreffen verschiedener Inkarnationen des Doktors, das Kreuzen der eigenen Zeitlinie, das er eigentlich vermeiden sollte. Aber wie dem so ist - es ist einfach amüsant mitanzusehen, wie sich der Timelord selbst beharkt und über sich lästert, obwohl er ja eigentlich derselbe Charakter ist.
Eigentlich ist das ist eine Mogelpackung, denn auch wenn vier Doktoren auftauchen - im Grunde treffen eigentlich nur drei davon wirklich aufeinander - den War-Doctor bekommt man eigentlich nur im Vorspiel auf Marinus zu sehen und ansonsten nicht mehr.
Paul Cornell, selbst Drehbuchautor und Romanautor, greift immer wieder Andeutungen aus der Fernsehserie auf und zelebriert das Zusammenspiel der Helden, das nach und nach zum Chaos führt, sei es durch Energie-Entladungen, wenn sich zwei der Inkarnationen ungewollt berühren, oder die Veränderungen der Zeit und des Universums. Aber wie so oft kommen die Timelords natürlich schon bald dem Rätsel auf die Spur und finden in letzter Sekunde eine einvernehmliche Lösung. Bis es aber so weit ist, bietet das Abenteuer, das auch für Leser, die die Comics noch gar nicht kennen, verständlich ist, gute und abwechslungsreiche Unterhaltung mit einem ordentlichen Schuss Humor - und Fans können die eine oder andere nette Anspielung herauslesen, die glücklicherweise nur bedingt für die Handlung interessant ist.
„Doctor Who: Die vier Doktoren“ erweist sich als freches und spannendes Aufeinandertreffen der Doktoren, das neben einem interessanten Abenteuer und netten Andeutungen auch einen guten Schuss Humor bietet, das ganz die Stimmung der Fernsehserie auszuleben weiß.