Star Trek The Original Series 8: Die Stürme der Widrigkeiten, William Leisner (Buch)

Star Trek The Original Series 8
Die Stürme der Widrigkeiten
William Leisner
(Star Trek: The Shocks of Adversity, 2013)
Übersetzung: Markus Müller
Titelbild: Michael Stetson
Cross Cult, 2017, Taschenbuch, 276 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-176-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Auch wenn die klassische „Star Trek“-Serie mittlerweile mehr als fünfzig Jahre auf dem Buckeln hat, sind Fans und Autoren gleichermaßen fasziniert von den alten Figuren. Eines hat sich allerdings bei den modernen Romanen geändert: Sie haben sich ein wenig mehr dem Stil der neuen Serien angenähert, sind nicht mehr ganz so von der Haudrauf-Mentalität der 60er Jahre gezeichnet.

 

Auf ihrer langen Mission stößt die „Enterprise“ fernab des Raums der Föderation auf die Goeg-Domäne, die als Bund verschiedener Völker ähnlich strukturiert zu sein scheint. Zunächst will man sie eigentlich in Ruhe lassen, einzig ein seltsames Phänomen beobachten, doch dann havariert das Schiff der Sternenflotte und ist nicht mehr in der Lage, auf Warp zu gehen. So muss man doch um Hilfe bitten, die zunächst sehr freundlich und zügig gewährt wird. Allerdings laden sich Captain Kirk und seine Leute damit dann auch Verpflichtungen auf, die ihnen die Augen öffnen - denn in der Goeg-Domäne handelt man nicht unbedingt nach den Prinzipien, die die Föderation kennt. Schon bald gerät die Crew in Not und muss zusehen, dass sie sich irgendwie wieder aus dem Schlamassel windet, was leichter gesagt als getan ist.


Die alten „Star Trek“-Romane zeigten einen wesentlich aktiveren und hemdsärmlig handelnden Captain Kirk als dieser Roman. Denn Leisners Held agiert um einiges bedachter und umsichtiger, versucht mehr denn je zu verhandeln und zu taktieren, wohl wissend, dass er jederzeit in Schwierigkeiten geraten kann. Die Handlung nimmt sich die Zeit, neben den Abenteuern im fremden Raum natürlich auch die fremden Zivilisationen in Szene zu setzen und nach und nach deren Geheimnisse zu enthüllen.

Dabei stellt sich der Autor allerdings nicht ganz so geschickt an, denn über weiten Strecken plätschert die Geschichte nur so dahin, die Szenen sind sehr oft spannungsarm und auch die Gefahren nicht so bedrohlich, wie man vermuten sollte - letztendlich passiert weitaus weniger als man denkt, auch die Geheimnisse der Goeg kommen nicht sonderlich gut ans Licht, so dass man sich am Ende fragt, was das Ganze eigentlich für einen Sinn gemacht hat. Allein die Figuren werden ganz gut getroffen, auch wenn sie moderner denken und handeln, als man es gewohnt ist.

Alles in allem bleibt „Die Stürme der Widrigkeiten“, der achte Band der „Star Trek Original Series“-Reihe, doch eher durchschnittlich, da weder die fremden Zivilisationen noch das Abenteuer wirklich lange zu fesseln wissen.