Gena Showalter: Showdown im Zombieland (Buch)

Gena Showalter
Showdown im Zombieland
(Queen of Zombie Hearts)
Übersetzung: Constanze Suhr
Mira,  2015, Hardcover, 396 Seiten, 14,99, ISBN 978-3-95649-203-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die „Zombieland“-Reihe von Gena Showalter richtet sich ausnahmsweise einmal nicht an Erwachsene, sondern eher an ältere Jugendliche. Daher ist auch der erotische Anteil sehr zurückgefahren und wird gerade einmal angedeutet. In „Showdown im Zombieland“ erfüllt sich nun das Schicksal der Heldin Alice Bell, kurz Ali genannt.

 

Den Tod ihrer Eltern und ihrer kleinen Schwester hat sie lange verkraftet, nun ist Ali zu einer erfahrenen Zombiejägerin geworden, die die für normale Menschen unsichtbaren Monster geschickt und gnadenlos ausschaltet. Auch hat sie in Cole einen guten Partner und Freund gefunden. Alles scheint perfekt und ihr Leben relativ ruhig zu verlaufen, doch das ist ein Trugschluss.

Aus heiterem Himmel werden die Zombiejäger angegriffen. Vier von ihnen sterben sogar und hinterlassen große Lücken in der Gemeinschaft. Dafür verantwortlich ist Anima Industries, eine Firma, die die Zombies für sich ausnutzen will. Als Ali dann auch noch herausfindet, dass ihre Gaben über die der anderen heraus gehen, sie in der Lage ist, Zombies zu kontrollieren und auf der anderen Seite Schwerverletzte zu heilen, bricht ein Teil ihrer Welt zusammen. Denn das sind genau die Gaben, die auch eine verräterische Jägerin besaß, die gemeinsame Sache mit Anima Industries machte. Und was bedeutet das jetzt für sie? Ist Ali nicht die Tochter ihrer Eltern? Und kann man ihr nun überhaupt noch trauen?


Bevor die Trilogie ein Ende findet, muss natürlich noch einmal der schlimmste Fall eintreten, der alles durcheinander bringt. Es ist immerhin auch für Ali ein Schock, dass etwas mit ihrer Herkunft nicht stimmt, und sie so für die Feinde noch interessanter geworden ist, auch in den eigenen Reihen traut man ihr nicht mehr wirklich. Die junge Frau steht schon bald zwischen den Fronten und braucht ihre Freunde umso mehr - aber sind die Überlebenden nach dem schweren Schlag gegen ihre Gemeinschaft überhaupt noch für sie da?

Auch der dritte Band der Serie ist routiniert geschrieben und bietet die gewohnte Mischung aus Abenteuer und Liebesgeflüster, wie man sie häufig in den Romanen der Autorin findet. In diesem Fall fehlt die erotische Komponente, intime Momente werden dezent ausgeblendet. Die Figuren sind wie auch viele andere von ihr cool und selbstbewusst, starke Kämpfer, die gut aussehen, und auch ihr anderes Leben noch nicht vergessen haben.

Man kann sich eigentlich schon denken, dass die Probleme keine wirklichen sind und schnell gelöst werden, damit mehr Zeit für das bleibt, was der Autorin wirklich wichtig zu sein scheint. Die Handlung bleibt in diesem Sinne relativ oberflächlich und plakativ, auch die Figuren schaffen es nicht, ein Eigenleben zu entwickeln. Alles in allem erfüllt die Autorin die Erwartungen ihrer Leser, aber geht nicht wirklich darüber hinaus. Alles ist flott erzählt, actionreich und so wie es vermutlich die meisten möchten.

Auch „Showdown im Zombieland“ ist wohl mehr Romanze als Abenteuer, denn die phantastischen Elemente dienen hier nur als Staffage, um ein sehr typisches Familien- und Liebesdrama zu zelebrieren, das nun einen wohlverdienten Abschluss findet. Nichts für Genre-Fans, wohl für Leserinnen, die eine coole Heldin mag.