George R. R. Martin (Hrsg.): Das Spiel der Spiele - Wild Cards 1 (Buch)

George R. R. Martin (Hrsg.)
Das Spiel der Spiele
Wild Cards 1
(Wild Cards - Inside Straight)
Übersetzung: Simon Weinert
Penhaligon, 2014, Paperback, 542 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7645-3127-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Karl E. Aulbach

Schon in den 80ern erschienen einige Bücher im Heyne Verlag, mit den von George R. R. Martin zusammengestellten „Wild Cards“-Romanen, einer sogenannten Shared World, in der sich verschiedene Autoren tummelten. Wer sie damals ‚ausgelassen‘ hat, kann nun bei Penhaligon „Wild Cards“ 1“, „Das Spiel der Spiele“, erwerben.

 

Hintergrund ist eine Welt, in der das ‚Wild-Card-Virus‘ neben vielen Toten auch viele Joker, das sind körperlich deformierte Menschen zum Beispiel mit Tierköpfen, und wenige Asse, das sind Mutanten mit Superkräften, hervorgebracht hat. In einer Fernsehshow soll nun unter vielen Assen der ‚American Hero‘ gefunden werden. Dazu werden Superhelden-Teams gebildet, die verschiedene Aufgaben erledigen müssen, beispielsweise einen Überfall vereiteln, Menschen bei einem Brand retten oder einen Schatz finden. Die Verlierer jeder Runde müssen einen der Ihren ‚raus wählen‘. In der realen Welt spitzt sich derweil die Lage im Nahen Osten zu. Und einige der Verlierer ziehen in den Krieg…


Das Thema ist nicht unbedingt neu, aber sehr spannend beschrieben - vor allem auch der Kult um die Fernsehserie ist recht realitätsnah. Die Konzeption mit den verschiedenen Superhelden ermöglicht es auch gut, dass viele Autoren an der Geschichte mitarbeiten und ‚ihren‘ Helden mit einbringen, so sind an dem Buch neben dem Herausgeber George R. R. Martin unter anderem Daniel Abraham, Melinda Snodgrass, Carrie Vaughn und etliche mehr beteiligt.

Die Akteure sind teilweise sowohl von der Beschreibung, da gibt es zum Beispiel einen Helden, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann, als auch von der Charakterisierung sehr originell ausgelegt. Auch die Handlung mit einem Kalifat-Staat - zum Zeitpunkt des Schreibens vor 30 Jahren wohl noch eine ziemliche Utopie - ist gut gestaltet. Nette Sache, die sehr wohl gefallen hat.