Jack of Fables 8: Das magische Schwert (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. November 2016 10:35
Bill Willingham, Matthew Sturges
Jack of Fables 8
Das magische Schwert
(Jack of Fables 36-40, 2010)
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Titelbild: Brian Bolland
Zeichnungen: Tony Akins, Jim Fern, Joe Rubinstein & Andrew
Panini, 2012, Paperback, 132 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-278-7
Rezension von Irene Salzmann
Im achten des auf neun Bände (beziehungsweise 50 US-Hefte) angelegten „Fables“-Spin-off „Jack of Fables“ vermisst man Jack Horner, dem zuletzt etwas Unerwartetes zugestoßen war. Doch hier ins Detail zu gehen, würde die Überraschung und auch das Serien-Ende vorwegnehmen.
Im Fokus steht ausschließlich Jack Frost, der anders als sein egoistischer, skrupelloser Vater ein Held sein und selbstlos helfen will: Jungfrauen retten, Königreiche von Bösewichtern befreien, Monster erschlagen - das sind seine naiven Wünsche, und da er nicht die Motive der Personen seines Umfelds hinterfragt, gerät er regelmäßig in heikle Situationen. Begleitet wird er auf seinem Weg von der hölzernen Eule MacDuff.
Jack und McDuff gelangen in ein Königreich, dessen Bewohner vom Empyreer tyrannisiert werden. Das Riesenmonster fordert jährlich Gold und Jungfrauen als Tribut. Sogleich bietet Jack an, die Jungfrauen zu retten und den Empyreer zu besiegen. Eine Waldhexe kommt ihm bei diesem Unterfangen zu Hilfe, denn zunächst braucht Jack die richtige Waffe, um den Feind erschlagen zu können: „das magische Schwert“.
Es gelingt ihm, die Waffe in seinen Besitz zu bringen, doch schnell muss Jack erkennen, dass der König ein falsches Spiel treibt. Knapp kann er mit dem beschädigten MacDuff und Deirdre entkommen, die ihn für den Kampf gegen den Empyreer trainiert und ihn auch… anderes lehrt.
Trotz seiner Erfahrungen mit dem König hält Jack an seinem Plan fest und wird ein weiteres Mal getäuscht. Dennoch erreicht er die Raumstation des Empyreer, der ziemlich verdutzt ist, dass Jack ihn bezwingen will, um den Forderungen ein Ende zu bereiten - denn den Empyreer interessieren weder Gold noch Jungfrauen. Aber er hat eine gemeinsame Vergangenheit mit Deirdre. Jack wird klar, dass ihn jeder belogen und benutzt hat. Nun will er sich den König vorknöpfen…
Wie das bei Helden oft der Fall ist, muss Jack sich anhand immer schwierigerer Aufgaben bewähren, die ihn gewissermaßen auf einen wichtigen Kampf vorbereiten. Da der letzte Band mit der Nummer 9 den Titel „Das Ende“ trägt, liegt auf der Hand, dass es eine Begegnung der ganz besonderen Art und eine wohl finale Auseinandersetzung geben wird.
Im vorliegenden Teil lernt Jack eine Menge über die Menschen, die aus persönlichen Motiven lügen und betrügen. Selbst wer es gut mit ihm meint, erweist sich letztendlich auch bloß als jemand, der Hilfe gewährt, um daraus einen Nutzen für sich zu ziehen. MacDuff, der wesentlich mehr Lebenserfahrung besitzt, warnt vergeblich und muss so einige hölzerne Federn lassen.
Der Band ist relativ in sich abgeschlossen, und da allein dieses Abenteuer beleuchtet wird, kann man ihn gut ohne Vorkenntnisse lesen, weil auch zu den „Fables“ keine Bezüge hergestellt werden. Dennoch dürfte kaum jemand allein wegen des Covers und der Zeichnungen, die in Ordnung gehen, völlig unbedarft nach einem Comic aus einer Serie greifen, über die man nichts Näheres weiß. Die Zielgruppe ist in erster Linie die Leserschaft von „Fables“, die sich auch für die Spin-offs interessiert und die Geschichten aufmerksam verfolgt. Im größeren Rahmen betrachtet, machen die Abenteuer ohnehin viel mehr Spaß.