The Walking Dead 7: Vor dem Sturm (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 7
Vor dem Sturm
(The Walking Dead, Vol. 7: The Calm before, 2008)
Übersetzung: Mark Oliver Frisch
Titelbild: Tony Moore
Zeichnungen: Charlie Adlard
Cross Cult, 2016, Paperback, 144 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der kostengünstigeren Softcover-Ausgabe von „The Walking Dead“, die sich vom Hardcover nur dadurch unterscheidet, dass man die zusätzlichen Seiten mit Entwürfen und Kommentaren weggelassen hat. Erschienen ist gerade der siebte Band: „Vor dem Sturm“.

 

Rick und seine Freunde sind dem grausamen Governor entkommen und nach Hause zurückgekehrt. Sie brauchen ihre Zeit, um sich zu erholen und neue Kraft zu schöpfen, was nicht immer leicht ist. Jeder hat aber eine andere Art damit umzugehen. Während Michonne stumm nach Zärtlichkeiten sucht und den Groll tief in sich begräbt, versucht Rick damit umzugehen, dass er seine Hand verloren hat und zugleich um seine Frau zu kümmern, deren Niederkunft nahe bevorsteht. Sie beichtet ihm aber auch ihre Liebesnacht mit Shane.

Ansonsten läuft alles so wie gewohnt. Man versucht sich durchzubeißen, so gut es geht, stockt die Vorräte auf und hält sich die Zombies vom Leib. Es ist erschreckend ruhig, aber eine düstere Spannung liegt in der Luft, als sei dies nur die Ruhe vor dem Sturm…


Nach den erschreckenden Ereignissen der letzten Bände schlägt die siebte Ausgabe von „The Walking Dead“ eher ruhige Töne an. Die Heimkehrenden lecken sich die Wunden und die Künstler nehmen sich Zeit, die Psychogramme der einzelnen Mitglieder der Gruppe näher zu beleuchten, denn immerhin liegen Tod und Leben sehr nahe beieinander. Ricks Tochter kommt auf die Welt, während andere dem Tod gerade noch von der Schippe springen, oder es einfach nicht mehr aushalten und das Ende regelrecht suchen.

Es ist ein ständiges Hin und Her, bei dem nur eines wichtig zu sein scheint: die Hoffnung nicht zu verlieren, egal, welche Rückschläge es in der letzten Zeit gegeben hat. Tatsächlich liegt auch für den Leser eine gewisse Spannung in der Luft. Sind die Probleme in der Gruppe wirklich das Einzige, über das sie sich Gedanken machen müssen? Das Ende verrät es mit einem Paukenschlag.

Wie immer gehen Zeichnungen und Inhalt eine interessante Symbiose ein. Sie zeigen eine graue und nüchterne Endzeit-Welt, in der Menschen versuchen, das Beste aus allem zu machen. Daher haben auch alltägliche Momente und Beziehungen ihren Sinn und wirken wieder einmal wie das Salz in der Suppe.

„The Walking Dead“ bietet mit dem siebten Band einen Moment der Ruhe für die Helden und die Leser. Die Figuren entwickeln sich interessant weiter, nur um sich damit auf die nächste größere Prüfung vorzubereiten.