The Walking Dead 26: An die Waffen (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 31. Oktober 2016 16:46
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Robert Kirkman
The Walking Dead 26
An die Waffen
(The Walking Dead, Vol. 26: Call to Arms, 2016)
Übersetzung: Michael Schuster
Titelbild: Charlie Adlard & Dave Stewart
Zeichnungen: Charlie Adlard
Cross Cult, 2016, Hardcover, 144 Seiten, 18,00 EUR, ISBN 978-3-95981-221-4
Rezension von Christel Scheja
Die „Flüsterer“ sind nicht vergessen. Aber Rick Grimes und seine Leute halten andere Dinge für wichtiger, als jetzt schon den Krieg zu denen zu tragen, durch die so viele ihrer Leute starben. Dennoch heißt es im sechsundzwanzigsten Band von „The Walking Dead“ auch „Zu den Waffen“.
Denn um diejenigen in Sicherheit zu wissen, die nicht so gut kämpfen können oder jemanden beschützen müssen, also in erster Linie die Frauen, Kinder und Jugendlichen, werden sie zur „Anhöhe“ geschickt, die sich weit besser verteidigen lässt als das Gefängnis, in dem sie bisher gehaust haben.
Während die Zurückgebliebenen den Kampf gegen die Zombies am lebenden Objekt üben, gerät Rick mit Brandon aneinander. Der Jugendliche nimmt ihm den Tod der Eltern noch immer übel und beschimpft ihn lautstark. Nach der zu erwartenden Abreibung, besinnt sich der Junge allerdings nicht, sondern entwickelt noch tieferen Groll, der ihn dazu verleitet, Negan frei zu lassen.
Ricks Erzfeind frohlockt, genießt die wiedergewonnene Freiheit und lauscht interessiert den Informationen, die ihm der Junge gibt. Grund genug, um sich auf den Weg zu den „Flüsterern“ zu machen.
Derweil wird sein Verschwinden bemerkt, und eine Gruppe von Freiwilligen zieht aus, um Schlimmeres zu verhindern. Aber werden sie das noch können?
Man merkt schon, dass der neue Band von „The Walking Dead“ zu einer längeren Storyline gehört. Die Flüsterer sind noch immer das zentrale Thema, auch wenn es am Rand entsprechende Ereignisse gibt, die weitere Entwicklungen vorbereiten.
Ein neuer Unsicherheitsfaktor ist Negan geworden, der nun - auf freien Fuß gesetzt - wieder allerlei an Unheil anrichten kann. Andererseits ist er auch das Zünglein an der Waage, derjenige, der die Karten neu mischt. Denn wer den Charakter schon länger kennt, weiß durchaus, dass dieser eigentlich nur seiner eigenen Agenda folgt und ziemlich unberechenbar ist. So ist Spannung garantiert, gerade wenn er auftaucht und sich unter den „Flüsterern“ bewegt. Denn gelegentlich hat es auch den Anschein, dass diese auch ihn klein kriegen könnten.
Alles in allem sind auch diesmal nicht die Zombies das Thema, auch wenn sie durchaus präsent sind, sondern wieder einmal die Menschen, die sich entweder mit ihren eigenen Gefühlen auseinandersetzen müssen oder böse Ränke spinnen, die Lust auf mehr machen, denn gerade das Ende überrascht deutlich. Immerhin bleibt so die Spannung mehr als erhalten.
Wie immer sind die Zeichnungen sehr klar und detailreich und geben die düstere, nüchterne Realität dieser Zukunft gelungen wieder.
Negan, Rick Grimes’ Erzfeind, ist die Person, die den 26. Band von „The Walking Dead so spannend macht, denn er schafft es, nun da er auf freiem Fuß ist, die Karten neu zu mischen. Und das gibt zusätzlich Würze zu den Dramen, die gleich auf mehreren Ebenen weitergesponnen werden.