Uncanny X-Men 1 (Comic)

Cullen Bunn
Uncanny X-Men 1
(Uncanny X-Men (2016) 1-5: Dark Riders, Teil 1-5, 2016)
Übersetzung: Jürgen Petz
Titelillustration: Greg Land
Zeichnungen: Greg Land, Jay Leisten, Nolan Woodward
Panini, 2016, Paperback, 100 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-95798-832-1

Rezension von Irene Salzmann

Nachdem die „Uncanny X-Men“ in den 70er Jahren zu einem der Flaggschiffe von Marvel avancierten, gehörten viele illustre Charaktere zu dem Team, und nahezu jeder schaffte es, die eine oder andere Mini-Serie oder fortlaufende Serie zu erhalten.

Kürzlich wurde das Marvel-Universum merklich umgekrempelt, und so haben einige der früheren Mitglieder eine Gruppe formiert, die von der Philosophie her eher der letzten X-Force-Truppe entspricht, welche unpopuläre Aufträge ausführte (zu gefährliche Mörder müssen getötet werden).

Von daher wundert es nicht, dass mit Psylocke und Archangel ehemalige X-Force-Mitglieder zu dem neuen Uncanny-X-Men-Team gehören, das von dem Hardliner Magneto angeführt wird. Den Part des verstorbenen Wolverine („snikt“) hat nun seine geläuterte Erznemesis Sabretooth inne, und mit M ist eine weitere junge Mutantin vertreten, die mächtig und ziemlich unverwüstlich ist (als Ersatz für X-23 beziehungsweise Domino).


Das Team findet heraus, dass jemand alle Mutanten zu töten versucht, die als Heiler aktiv sind. Die Dark Riders, ursprünglich Gefolgsleute von Apocalypse, erweisen sich als Fanatiker, die den Terrigen-Nebel als eine Form der natürlichen Auslese betrachten und die Heiler deshalb ermorden, damit ‚den Schwachen‘ keine Chance bleibt. Das neue Dark-Riders-Team besteht aus Inhumans und Mutanten - und es scheint jemanden beeindrucken zu wollen, aber wen?

Die X-Men können nur raten, welcher Heiler der nächste auf der Liste des Gegners ist, doch die meisten, die sie retten wollen, haben genug von Ihresgleichen, wollen Kranken helfen, zu sich selbst finden, friedlich leben.. und begreifen nicht, dass die skrupellosen Dark Riders bloß ein Ziel kennen: den Tod aller Heiler. Infolgedessen verzweifeln die X-Men an der Sturheit der potentiellen Opfer, und das Desaster nimmt seinen Lauf.

Aber auch das Team gibt seine Vorbehalte auf, und gerade Magneto hat in seinem langen Leben gelernt, dass sich falsche Rücksichtnahme rächt. Seine Kameraden sind wenig begeistert darüber, dass er so Manches geheim hält, doch das Ergebnis gibt ihm schließlich Recht. Ob das jedoch reichen wird, die Mitglieder zu einer Einheit zusammenzuschweißen, muss sich noch zeigen.

Immerhin schwelen auch persönliche Konflikte. M und Sabretooth reiben sich aneinander, positiv oder negativ, alles ist drin, und Psylocke kontrolliert Archangel, der… was ist? Verraten wird es nicht, und wer die letzten großen Crossover nicht gelesen hat, weiß auch nicht, wieso der unbedarfte, erinnerungslose Angel jetzt wieder in seiner Apocalypse-Version auftritt. Nicht vergessen darf man weitere potentielle Unterstützer, nämlich Fantomex und Mystique. Besonders pikant ist, dass sowohl Archangel als auch Fantomex Lover von Psylocke waren, und Mystique wechselt das Lager stets ohne große Probleme. Die beiden dürften noch interessante Beiträge leisten in einer anderen Angelegenheit, die im Rahmen der Heiler-Jagd angesprochen wurde.


Die Handlung ist spannend, und die harten Protagonisten sind überzeugend. Man freut sich, dass auch die Illustrationen von Greg Land eine hohe Qualität aufweisen, mit der man äußerst zufrieden ist. Weiter so! Ein Top-Titel.