Star Trek 13: Hive (Comic)

Brannon Braga
Star Trek 13
Hive
Übersetzung: Andreas Kasparzak
Titelillustration und Zeichnungen: Joe Corroney
Cross Cult, 2016, Paperback, 104 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-38-6425-982-1

Rezension von Christel Scheja

Der dreizehnte „Star Trek“-Comicband fällt ein wenig aus der Reihe, denn anders als angekündigt veröffentlicht man nun nicht Geschichten zu Nebencharakteren aus dem Reboot, sondern wendet sich etwas ganz anderem zu. Denn „Hive“ spielt in einer alternativen Zukunft.

 

Hier ist es den Borg vor fünfhundert Jahren gelungen, den Alpha-Quadranten zu überrennen, so dass die Föderation, aber auch viele der anderen Machtblöcke, nur noch Geschichte sind. Unzählige Bewohner der bekannten Welten wurden assimiliert, äußere Feinde scheint es nicht mehr zu geben.

Doch da regt sich Widerstand in den eigenen Reihen. Denn auch wenn er seiner Königin gefolgt ist, so ist Locutus zu einem kleinen Teil immer noch Jean-Luc Picard, der ehemalige Captain der „Enterprise“. Nun erwachen die alten Erinnerungen, die Persönlichkeit des Menschen immer mehr und bringen ihn dazu, zusammen mit dem reaktivierten Data, die Macht der Borg zu brechen. Doch ist das nur auf eine einzige Weise möglich: In die Vergangenheit zurück zu reisen und damit die Geschichte so umzuschreiben, dass die Borg niemals singen können. Doch dazu braucht er Hilfe aus der Zeit, die ihrem düsteren Schicksal noch ins Auge sehen muss. Und die kann ihm vor allem Seven of Nine geben…


Es ist ganz angenehm zu lesen, dass man sich bei Cross Cult auch an die alten Helden und ihre Geschichten erinnert. Mit „Hive“ wird eines der interessantesten Themen der „Next Generation“ aufgegriffen, denn jeder Fan weiß um die Verbindung, die gerade Jean-Luc Picard zu den Borg hat, und wie ihm das fast schon einmal zum Verhängnis geworden ist.

Die Geschichte beginnt mit einer Welt, in der er der Borg-Königin keinen Widerstand leisten konnte und zu ihrem Erfüllungsgehilfen wurde. Doch nun scheint die Zeit gekommen, das zu ändern - und genau dies ist der Hintergrund des spannenden Abenteuers, das aus dem 29. zurück in das 24. Jahrhundert führt und alle Beteiligten schwere Prüfungen abverlangt.

Gerade die Zeichnungen von Joe Corroney fangen die Atmosphäre gelungen ein, schafft er es doch, die Figuren nicht nur auf dem Titelbild zum Leben zu erwecken. Die Farben sind zudem den Szenarien angepasst und verstärken das Bild.

Man legt diesen Band nicht gerne aus der Hand, denn die Geschichte wird spannend und dramatisch erzählt, macht es den Helden nicht einfach zu bestehen. Auch wenn das Ganze natürlich nicht in den Buch-Kanon passt, so ist das Abenteuer der Crew dieser „Enterprise“ doch unterhaltsam umgesetzt und fühlt sich so an, als hätte man einen Film oder eine Fernsehfolge umgesetzt.

„Hive“ ist ein mehr als gelungener Comic-Band aus der „Star Trek“-Welt, der ein dramatisches und ernstes Abenteuer um Jean-Luc Picard und die „Enterprise“ erzählt, in dem es wieder einmal - aber diesmal sehr intensiv und facettenreich - um die Borg geht.