Mark Brandis, Raumkadett 10: Zwischen den Fronten (Hörspiel)

Balthasar von Weymann (Skript)
Mark Brandis, Raumkadett 10
Zwischen den Front
Sprecher: Daniel Claus, Sebastian Fitzner, Sebastian Kluckert u.a.
Folgenreich, 2016, 1 CD, ca. 64 Minuten, ca. 9,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die Jugend-Abenteuer von Mark Brandis gehen in „Zwischen den Fronten“ spannend und dramatisch weiter, wie man sich denken kann, denn inzwischen herrscht Krieg zwischen der Union und den Republiken.

 

Auch wenn man die Kadetten der VEGA nicht mehr in die Kriegsgebiete schickt, so haben Mark und seine Freunde doch genug hinter den Fronten zu tun und leisten ihren Teil dazu, dass der Machtbereich der Union nicht eingeschränkt wird. Dabei erreichen sie bedenkliche Nachrichten manchmal auch fast zu spät. So werden Mark und Alec eiskalt davon überrascht, dass der Ausbilder, den sie auf der Akademie am Meisten geschätzt haben, weil er immer auf ihrer Seite stand wenn es darauf ankam, ganz offensichtlich einen schweren Fehler gemacht hat.

Leutnant Eckmann hat sich einfach von seinem Posten entfernt und ist verschwunden - das kommt letztendlich einer Fahnenflucht gleich. Doch ist er wirklich ein Verräter? Die beiden jungen Männer entschließen sich dazu, das herauszufinden und ihn notfalls von einer Dummheit abzuhalten, denn sie haben durchaus einen Verdacht, der in eine ganz andere Richtung geht. Und so folgen sie gezielt seinen Spuren, nur um auf ein Geheimnis zu stoßen, das es in sich hat.


„Zwischen den Fronten“ ist kein Hörspiel mehr, das man außer der Reihe hören kann, denn man sollte schon die Folgen kennen, in denen die Beziehungen zwischen den Figuren entsprechend ausgearbeitet wurden. Dadurch kann man auch besser verstehen, warum Eckmann seinen Posten einfach so verlässt und sich in eine gewagte Mission stürzt. Nur ahnt er nicht, dass auch zwei andere genau so verrückt sind, denen er aber auch am Herzen liegt. So springt die Geschichte von einer Ebene zur anderen, führt den Gesuchten und seine Verfolger bald schon mit dem Grund zusammen, warum er dies alles getan hat. Nebenbei gibt es als kleines Schmankerl auch die erste Begegnung mit Iwan Stroganow, der ja später noch an der Seite von Mark Brandis eine wichtige Rolle spielt.

Allerdings ist die Geschichte auch ein wenig verwirrend, denn man hat das Gefühl, dass einige Elemente nicht so ausgearbeitet wurden, wie sie sollten. Gerade zum Ende hin fragt man sich, warum Mark und Alec nicht wie Kriegsgefangene behandelt werden und was es mit den Typen auf sich hat, die sie festnahmen. So gesehen endet die Geschichte leider mit viel zu vielen offenen Fragen, um wirklich in sich geschlossen zu sein - man hat eher das Gefühl, wieder auf den Anfang eines Zweiteilers getroffen zu sein. Ob dem so ist wird sich wohl erst mit der nächsten Folge zeigen. Wie immer sind die Sprecher aber fleißig mit dabei und haben ihren Spaß an den Rollen, auch der Klangteppich versetzt den Hörer gelungen in die Zukunft.

„Zwischen den Fronten“ besitzt einen interessanten Auftakt, lässt aber leider zum Ende hin deutlich nach und enttäuscht durch eine Handlung, die zum Ende hin viel mehr Fragen aufwirft als beantwortet und den Hörer so unzufrieden zurücklässt.