The Walking Dead 6: Dieses sorgenvolle Leben (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 6
Dieses sorgenvolle Leben
(The Walking Dead, Vol. 6: This sorrowful Life, 2005)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Mark Oliver Frisch
Titelbild von Tony Moore
Zeichnungen von Charlie Adlard
Cross Cult, 2016, Paperback, 144 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

„The Walking Dead“ erscheint auch in einer kostengünstigeren Softcover-Ausgabe, die nicht mehr nur in den Comicshops erhältlich ist. Wem die Geschichte allein reicht und wer auf die Sonderseiten verzichten kann, der sollte ruhig bei der um mehr als die Hälfte billigeren Ausgabe zugreifen, von der nun der sechste Band „Dieses sorgenvolle Leben“ erschienen ist.

 

Noch immer sitzen Rick und seine Freunde in der Stadt fest, die von dem brutalen Gouvernor und seiner Bande brutal beherrscht wird. Er und seine Leute nehmen sich das, was sie wollen und halten das Volk mit grausamen Gladiatorenspielen in Laune.

Diejenigen, die sich ihm allerdings nicht fügen wollen, müssen Einiges mitmachen. So hat Rick eine Hand verloren und Michonne wird als Gefangene gedemütigt, vergewaltigt und gefoltert, damit endlich ihr Wille bricht. Nur Glenn ist etwas freier - er kann sich durch die Stadt bewegen und sie erkunden.

Da der brutale Anführer Rick nicht mehr als Gefahr sieht, lässt er ihn nun auch in Ruhe, was sich allerdings als Fehler erweist, findet der ehemalige Polizist doch nun wichtige Freunde unter den Einwohnern der Stadt, die ihm und seinen Gefährten die Flucht ermöglichen, weil sie es selbst nicht mehr dort aushalten.


Der sechste schließt sofort an den fünften Band an und spinnt die dramatische Geschichte nahtlos weiter. Für Rick und seine Begleiter sieht es nicht gerade rosig aus. Der ehemalige Polizist muss mit seiner Verkrüppelung zurechtkommen und kann nur hoffen, dass sich die Wunde nicht entzündet. Glenn sieht sich um und Michonne kämpft verzweifelt darum, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Und dann wendet sich das Blatt natürlich überraschend und mischt die Karten neu. Wieder einmal wird dabei deutlich, dass einige Menschen längst selbst zu Monstern geworden sind, selbst wenn sie zu den Guten gehören. Und diesmal ist es noch nicht mal ein Mann.
Zombies spielen auch diesmal eine absolute Nebenrolle. Sie sind eher das lästige Übel, das aus dem Weg geräumt werden muss, wenn man vorankommen will, aber nicht mehr die alles beherrschende Gewalt.

Der Mensch beweist wieder einmal auf sehr zynische Art, dass er sich selbst der größte Feind sein kann, wenn man ihn lässt - und das wird in diesem Band sehr anschaulich zelebriert. Zartbesaitete Leser sollten daher - auch wenn man nichts sieht - sich dennoch gut vorbereiten. Und auch wenn diese Episode vorbei zu sein scheint: Neuer Ärger zieht am Horizont schon wieder herauf.

„The Walking Dead“ schließt mit dem sechsten Band ein weiteres Kapitel ab und zeigt noch einmal sehr anschaulich, dass es der Zombies eigentlich nicht bedarf, denn die Menschen schaffen es schon sehr gut selbst, sich auszurotten, wenn sie so weitermachen wie in diesem Teil besonders anschaulich gezeigt.