Witchblade 3: Krieg der Witchblades (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 24. April 2010 17:25
Ron Marz
Witchblade 3
Krieg der Witchblades
(Witchblade 125 – 130, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Stjepan Sejic
Zeichnungen von Stjepan Sejic, Chazz Riggs, Scott Newman
Panini, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR
Irene Salzmann
Sarah Pezzini, die die Macht der Witchblade kontrolliert, wurde durch Magie schwanger. Vater ihrer Tochter Hope ist Jackie Estacado, der Träger der Darkness. Aus der Not heraus teilte Sarah die Witchblade und überließ der Tänzerin Danielle Baptiste die Hälfte ihrer Kraft. Aufgrund der letzten Vorkommnisse wurden die Freundinnen zu Gegnern, und beide sind der Ansicht, es wäre besser, wenn nur eine von ihnen die Witchblade besitzt.
Patrick Gleason, Sarahs Lebensgefährte und Kollege bei der Polizei, beobachtet voller Argwohn und Sorge, wie sich Sarah immer mehr verändert. Als es schließlich zum Duell zwischen den jungen Frauen kommt, bleibt ihm nur der Platz des Zuschauers und des Wächters über Hope.
Die Situation eskaliert, als sich die Angelus-Krieger in den Kampf einmischen. Ihre Anführerin hofft, die Darkness zu schwächen, indem sie Dani auf ihre Seite zieht und den Tod von Sarah inszeniert. Zugleich erwartet sie, von der vakanten Angelus-Kraft erwählt zu werden. Der Plan scheint aufzugehen, denn die Kriegerin versetzt Sarah einen Streich, der jeden normalen Menschen töten würde. Patrick kann nun nicht länger tatenlos zusehen …
Wer mit dem Universum von „Witchblade“, „Angelus“ und „The Darkness“ vertraut ist, weiß, dass es sich bei den beiden Letzteren um antagonistische Kräfte handelt – Licht und Dunkel, Gut und Böse (relativ gesehen) – und die Witchblade das Gleichgewicht bewahren soll. Dieses ist gestört, seit die Macht der Witchblade halbiert wurde und die beiden Trägerinnen jeweils von der dunklen beziehungsweise hellen Seite angezogen und manipuliert werden. Hinzu kommt, dass Angelus getötet wurde und es noch keine Nachfolgerin gibt.
Jetzt werden die Kräfte und Machtverhältnisse neu verteilt. In den vorherigen „Witchblade“-Heften wurde auf diesen Showdown hingearbeitet. Man sollte, muss sie aber nicht gelesen haben, um die Handlung nachvollziehen zu können, da sich das Wesentliche der Story entnehmen lässt und sie diesen Höhepunkt in relativ abgeschlossener Form präsentiert.
Die sechs Episoden sind reich an Action; über die Kämpfe treten diesmal die privaten Probleme und die polizeilichen Ermittlungen in den Hintergrund. Finch, die neue bisexuelle Freundin von Dani, erfüllt ihre Rolle, aber man darf ahnen, dass das längst noch nicht alles war. Es gibt einige Überraschungen, die die logische Konsequenz aus allen Ereignissen sind – und die sich gewiss nachhaltig auf die Serie auswirken werden.
Das Spektakel wird in aufwändigen, am PC erstellten Bildern erzählt. Auch wenn den Programmen Grenzen gesetzt sind, ist man beeindruckt, was Stjephan Sejic mit ihnen an Kunstwerken zu schaffen vermag. Eine Cover-Galerie erlaubt zu vergleichen …, und Puristen finden vielleicht doch die Illustrationen von zum Beispiel Marc Silvestri, der noch sehr viel mehr mit dem Stift arbeitet, atmosphärischer. Aber das ist Geschmackssache.
Insgesamt erfreut das dritte „Witchblade“-Paperback, das als Graphic Novel mit Klappbroschur versehen und auf Kunstdruckpapier erstellt wurde, sowohl durch ein spannendes, relativ abgeschlossenes Abenteuer voller Überraschungen als auch durch großartige, dynamische Illustrationen in stimmungsvollen Farben.