Kobato 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 24. April 2010 17:19
Clamp (Satsuki Igarashi, Ageha Ohkawa, Tsubaki Nekoi, Mokona Apapa)
Kobato 1
Aus dem Japanischen von Claudia Peter
EMA, 2010, Taschenbuch, 162 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7198-0
Irene Salzmann
"Kobato" ist die jüngste Manga-Serie der populären Künstler-Gruppe Clamp. Der Titel erschien zunächst im "Monthly Sunday Gene-X" und wird nun nach einer Pause in "Newtype", einem Magazin mit Schwerpunkt Anime, fortgesetzt. Gegenwärtig liegen in Japan vier Tankobons vor.
Wer Kobato ist und woher sie kommt, fragt niemand. Das Mädchen gelangt zusammen mit Ioryogi, einem ständig nörgelnden und schimpfenden Geist, der sich in einem Stoffhund manifestiert hat, auf die Erde. Zunächst muss sie beweisen, dass sie unter Menschen leben kann und nicht auffällt. Hat sie genug Punkte gesammelt, erhält sie eine Flasche, in der sie gebrochene Herzen sammeln soll. Allerdings darf sie sich niemals in eine dieser Personen, die sie heilt, verlieben oder über ihren Wunsch sprechen. Gelingt ihr das, darf sie an einen Ort gehen, nach dem sie sich sehnt.
Die Aufgabe ist alles andere als leicht, denn Kobato ist naiv, in ihrem Bedürfnis zu helfen sehr direkt, und sie hat wenig Ahnung von der Menschenwelt. Immer wieder kommt es zu Missverständnissen, aber ihre guten Taten oder das Eingreifen Dritter wenden letztlich alles zum Guten, so dass Ioryogi ihr doch einige Punkte gut schreiben muss.
Schließlich findet Kobato in einem Wohnhaus Unterkunft und in einem Kindergarten Arbeit. Dort begegnet sie Kiyokazu Fujimoto ein weiteres Mal. Der junge Mann, der geglaubt hatte, sie würde sich Männern anbieten, ist wenig begeistert von ihrem Auftauchen .
"Kobato" ist ein Shojo-Manga, der mit zartem Strich in der Tradition von "Card Captor Sakura", "Wish" und "Angelic Layer" gezeichnet beziehungsweise leicht überzeichnet ist. Wie in diesen phantastischen Reihen steht auch hier ein junges Mädchen im Mittelpunkt der Geschehnisse, das ein bestimmtes Ziel vor den großen Augen hat, welches es um jeden Preis erreichen will.
Im ersten Band wird leider nicht viel über die Titelheldin und ihren mürrischen Begleiter, der offenbar sehr viel mehr als ein kleiner Geist im Körper eines Plüschtieres ist (man fühlt sich automatisch an Kero-Chan aus "Card Captor Sakura" erinnert), verraten. Die Herkunft der beiden und Kobatos Wunsch, der ihr Handeln bestimmt, geben Rätsel auf. Wer den 24-teiligen Anime kennt, weiß einige Antworten, aber es ist nicht gesagt, dass die Handlung des Mangas in allem übereinstimmen wird (Abweichungen gibt es auch bei anderen Serien, die noch nicht abgeschlossen sind und denen der Anime vorauseilte, so dass oft ein alternatives Ende mit Option auf eine Fortsetzung offeriert wird, darunter "Saiyuki", "Darker than Black", "Loveless", "Yami no Matsuei" .).
Man muss also schon die nächsten Bände abwarten, will man mehr erfahren. Auch die Probleme die Fujimoto mit sich trägt und die sehr vage angedeutet wurden, machen neugierig. Dass er der Love-Interest werden könnte, der Kobato mitsamt ihrem großen Wunsch aus der Bahn wirft, liegt auf der Hand.
Clamp-Fans erhalten ein Extra-Bonbon, denn schon wie bei "Tsubasa Reservoir Chronicle" lässt man Charaktere aus anderen Reihen ("Chobits", "Angelic Layer", "Card Captor Sakura" u. a.) in kleinen Szenen auftreten.
Eingefleischte Clamp-Fans werden sich "Kobato" gewiss nicht entgehen lassen. Der Titel wendet sich in erster Linie an Leserinnen ab 12 Jahre, die den für die Künstlergruppe typischen Mix aus Fantasy, Comedy und vorerst verhaltener Romantik mögen.