Heliosphere 2265 Band 13: Die alte Macht & Wir sind Legende, Andreas Suchanek (Buch)

Heliosphere 2265 Band 13
Die alte Macht & Wir sind Legende
Andreas Suchanek
Titelillustration von Arndt Drechsler
Innenillustrationen von Anja Dyck
Greenlight Press, 2015, Taschenbuch, 266 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 978-3-995834-078-7 (auch als eBooks erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Willkommen in der fernen Zukunft. Lange schon hat die Menschheit die Galaxie erobert, hat wissenschaftliche Erfindungen gemacht, die ein überlichtschnelles Reisen möglich und damit die Kolonisation fernster Planetensysteme ermöglicht hat.

Man stieß auf außerirdisches Leben, intelligente Aliens - doch wohin auch immer die Menschen gingen, eines hatten sie im Gepäck: Krieg, Not und Leid, die von persönlichem Machtstreben angefeuert wurden und werden.

Dies sind die Abenteuer der „Hyperion“, die unter ihrem charismatischen Captain Jayden Cross ein ums andere Mal in die dramatischen Geschehnisse verwickelte wird.

Nach dem Ausflug durch die Zeit, nachdem man die Reste eines ganzen Volkes gerettet hat, kehrt die „Hyperion“ ins Heimatsystem der Republik zurück. Doch der perfide Plan Richard Meridians, das Tachyonengefängnis der Ash’Gul’Kon zu öffnen und die aggressive Alienrasse auf die Galaxie, auf Menschen, Rentalianer, Parliden und Aaril loszulassen, gelingt.

Mehr noch, den Ash’Gul’Kon ist es gelungen, Tess Kensington gefangenzunehmen, sie umzugestalten und auf ihre Seite zu ziehen. Damit haben sie Zugang zu höchst sensiblem Wissen erlangt, über das die Invasion der verschiedensten Sternensysteme für sie noch einfacher werden wird. Dass die Zeit in ihrer Heimat schneller verläuft führt dazu, dass sie in vergleichsweise unheimlich kurzer Zeit weitere organische Raumschiffe bauen und ausrüsten können.

Die Invasion hat längst begonnen, als Cross und seine erste Offizierin Commander Ishida ausgesandt werden, ein Bündnis zu formen: Das Angebot an die Parliden ist denkbar einfach - militärisches Bündnis gegen die Ash’Gul’Kon, Freilassung aller menschlichen Sklaven, dafür bekommen die künstlichen Lebewesen die Koordinaten der letzten Brutwelt, auf die die Sternköpfigen sich fortpflanzen könnten…


Seit nunmehr drei Jahren erscheinen in der Greenlight Press, dem Verlag von Andreas Suchanek, mehrere Serien. Zunächst in Form von eBooks, später folgt dann eine Printausgabe, hat er ganz unterschiedliche Serien im Angebot.

Begonnen aber hat alles mit „Heliosphere 2265“, einer Mischung aus Military SF, Space Opera und packendem Abenteuergarn.

In den ersten beiden Zyklen wurden die Figuren, unsere Helden wie deren Antagonisten eingeführt, die Bühne vorgestellt und jeden Menge Ver- und Entwicklungen vorangetrieben. Es galt erste, herbe Verluste zu verkraften, Zeitreisen ebenso zu überstehen wie bitteren Verrat und aus einer Situation der Schwäche heraus, den eigentlich aussichtslosen Kampf aufzunehmen.

Der dritte Zyklus, der mit vorliegenden Romanen beginnt, schließt zunächst nahtlos an die bisherige Handlung an. Auf der einen Seite haben wir unsere zwischenzeitlich liebgewonnene Crew des Interlink-Kreuzers, auf der anderen Seite die Alte Gefahr, die vor Millennien bereits einmal die Galaxis bedrohte, und nur über einen wissenschaftlichen Trick in ein Zeitgefängnis verbannt werden konnte. Nun reckt die Hydra, bildlich gesprochen, ihr Haupt erneut, und dies zudem im Körper einer bekannten Figur. Hier muss sich der Leser zunächst einmal daran gewöhnen, dass erneut eine Figur gedreht wird, wobei der Autor nur wenig erklärt, mehr anhand der Auswirkungen der Gefangennahme und Beeinflussung die Folgen zeigt. „Show, don’t tell“ heißt dies in den Schreibseminaren immer, und Suchanek befolgt diese Regel geradezu mustergültig.

Dabei kommt auch die Action nicht zu kurz. Es gibt Gefechte, Explosionen, die „Hyperion“ wird in immer kürzeren Abständen zum Wrack das mühsam und zeitaufwendig wieder repariert werden muss.

Dies bietet dem Autor die willkommene Gelegenheit, nicht nur technisch aufzurüsten, sondern auch den Blick ein wenig schweifen zu lassen. Die Verhandlungen mit den Parliden wird genutzt um die Vergangenheit Ishidas ein wenig mehr zu beleuchten und eine brüchige Allianz anzustreben.

So bieten die beiden in diesem Buch vereinten Romane einen packenden, interessanten Auftakt eines neuen Handlungsabschnitts der schon jetzt dramatischen, existenzbedrohende Ereignisse andeutet. Das ist rasant erzählte, packend geschriebene SF die sich vor den Großen der Subgattung Military SF nicht verstecken muss.