Das Haus Zamis 45: Blackwater Bay, Rüdiger Silber & Logan Dee (Buch)

Das Haus Zamis 45
Blackwater Bay
Rüdiger Silber & Logan Dee
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2016, Taschenbuch, 204 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Nachdem Coco Zamis in New York ihre Freundin Rebecca aus tödlicher Gefahr retten konnte, stünde eigentlich endlich das gemeinsame Entspannen für die Beiden an. Wenn Rebecca nicht von einer merkwürdigen, sie auszehrenden Krankheit befallen wäre. Sie nimmt kaum mehr Nahrung zu sich, magert ab und verliert fast all ihre Kräfte.

Selbst die Konsultation eines dämonischen Spezialisten bringt keine Hilfe, in Rebeccas Kopf hat sich mittels Voodoo ein Fremdkörper eingenistet. Und wo gibt es die Spezialisten für Voodoo-Zauber? Richtig, in New Orleans. So reisen sie dorthin, in die Stadt, in der die Nachfolger der Voodoo-Queen Marie Laveau im Kampf gegen die Schwarze Familie stehen - und der Stadt, in der diese Rebecca als Dämonenopfer auserkoren haben…

Nach dem Ausflug in die Swamps geht es weiter Richtung Kalifornien. Hier lebt Rebeccas Tante in einem kleinen Loft direkt an der Küste - oder sollte ich lieber sagen, lebte, denn Tante Elvira ist verschwunden. Ob das wohl mit einem Dämon zu tun hat, der auf einer Insel vor der Küste residiert?


Zwei total unterschiedliche Romane erwarten den Leser. Die Handlung in Kalifornien orientiert sich dabei an dem Gewohnten. Schwarzmagische Beschwörungen, Zauberer voller Habgier, Herrschsucht und Neid bestimmen die Handlungen und Motive der dortigen Dämonen.

Ganz anders dagegen der erste Roman, der mich wirklich begeistert hat! Rüdiger Silber nutzt die Möglichkeiten der Südstaaten-Metropole weidlich aus. Mit leichter Hand führt er uns an den Golf, in die Bourbon Street und das French Quarter, bevor er uns im Bayou dann auf einem lange aufgegebenen, fast vermoderten Schaufelraddampfer zum grandiosen Finale einlädt.

Hier passt alles wunderbar stimmig zusammen: die Atmosphäre New Orleans, die Voodoo-Priester, die schwülheiße Luft und die oberirdischen Friedhöfe bieten eine gigantische Kulisse, vor der der Autor seine packende Handlung ablaufen lässt. Das hat unheimlich viel Flair, liest sich packend und interessant und weckt Appetit auf mehr in dieser Richtung.