Wes Andrews: Blutfehde auf Alvarado - Frontiersmen 2 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 25. März 2016 09:49
Wes Andrews
Blutfehde auf Alvarado
Frontiersmen 2
Titelillustration von Arndt Drechsler
Bastei Lübbe, 2016, Taschenbuch, 382 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20809-8 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Die „Mary-Jane Wellington“ und ihre Crew aus Frontiermen hat dieses Mal eine ganz besondere Fracht an Bord. Gut einhundert lebende Rinder sollen nach Alvarado, einem der vielen Randplaneten; gebracht werden. Die Tiere selbst sind bezahlt, allein die Heuer für die Fracht steht noch aus - und die Bezahlung wird offen bleiben, wie John Donovan feststellen muss, als er ihren Auftraggeber auf seiner Farm aufsuchen will.
Verbrannte Gebäude, erschossene Menschen und Tiere sind alles, was von der Hazienda übrig geblieben ist. Als Donovan versucht, die Rinder anderweitig an den Mann zu bringen, wird er in eine seit langem schwelende Familienfehde der beiden dominierenden Clans des Planeten verwickelt.
Doch Donovan wäre kein Frontiersman, wenn er nicht versuchen würde, aus der Situation Geld zu machen. Erst versucht er, der verbotenen Liebe der beiden Kinder aus den verfeindeten Familien zu ihrem Glück zu verhelfen - gute Bezahlung natürlich garantiert -, dann bekommt er von der anderen Seite mittels eines Pistolenlaufs im Nacken den Auftrag, die Flüchtigen wieder einzufangen…
Stand der erste Band der Frontiersmen ganz im Zeichen von packend geschilderten Weltraum-Abenteuern inklusive Raumschiffkämpfen, so legt der Autor uns in seiner Fortsetzung einen Plot vor, der sich an klassischen Themen orientiert. Zum einen greift Andrews das uralte Thema der verfeindeten Familien und der Kinder dieser, die sich ineinander verlieben, auf, zum anderen räubert er bei klassischen Western-Motiven.
Es geht um verfeindete Rinderzüchter, um Clans, die sich mit allen Mitteln bekriegen. Allein, dass die Cowboys nicht länger auf dem Rücken der Vierbeiner unterwegs sind sondern in Gleitern auf Prallfeldern umherfahren und mit Laserpistolen hantieren, unterscheidet die Handlung vom klassischen Western. Erstaunlicherweise funktioniert diese auf den ersten Blick ungewöhnliche Mischung recht gut. Zwar sind die Figuren recht stereotyp ausgestaltet, warten keine große Charakter-Zeichnungen auf den Leser, doch entschädigt die spannend aufgezogene Handlung hier.
Wer also ein paar Stunden spannender Unterhaltung mit einem Mix aus klassischen Western-Themen und Raumfahrt-Abenteuern sucht, der wird hier fündig werden.