Tim Curran: Feuertod (Buch)

Tim Curran
Feuertod
(Afterburn)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Maximilian Thedus
Titelillustration von Dean Samed
Festa, 2015, Paperback, 254 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-96552-424-9 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

In der Mitte von Amerika, Gottes gelobtem Land, liegt Middleburg. Hier, in dem 5000 Seelen Kaff, ist die Welt noch in Ordnung, hört man von ernsthaften Verbrechen, von Unruhen oder gar absonderlichen Vorkommnissen nur aus dem Fernsehen.

Manches Mal ist es zwar etwas warm, doch Gewitter und Regengüsse bringen meist schnell die erhofft Abkühlung.  Bis eines Abends alles anders wird  in Middleburg im Herzen von Amerika. Es beginnt mit einem kochend heißen Regenguss, dann gehen Meteoritenschauer, dessen Staub sich durch Kleidung, Haut und Knochen frisst, über der heimgesuchten Stadt nieder - und danach erheben sich Untote, die lodernd dem Ofen eines Krematoriums entstiegen sein könnten - eine Nacht wie keine andere beginnt in Middleburg, eine Nacht mit vielen Opfern…


Tim Curran ist einer der Autoren, die im und mit dem Festa Verlag groß wurden. Vorliegend legt der Autor einen erfreulich kurzen, dabei aber gleichzeitig zunächst unglaublich intensiven Roman vor.

In kurzen Kapiteln beleuchtet er das auf den ersten Blick so idyllische Leben in einer US-Kleinstadt. In wenigen, markanten Sätzen stellt er uns die Kleinstadtbürger vor, nur um diese kurz danach in der feurigen Hitze umkommen zu lassen. Dabei nutzt er seine „Portraits“ dazu, den auf den ersten Blick aufrechten Figuren ihre jeweilige Maske vom Gesicht zu reißen, die Abgründe, die sich so manches Mal hinter den gut bürgerlichen Fassaden verbergen, offenzulegen. Ein paar wenige Protagonisten können dem Grauen vorerst entkommen. Mit ihnen erleben wir die Heimsuchung der Ortschaft mit, erleben die Vernichtung menschlichen Lebens bis zu einer Perversion desselben und erwarten den heißen Tod. Dass das Finale nicht ganz stimmig wirkt, sei erwähnt; mehr möchte ich an dieser Stelle, der Spannung wegen, nicht verraten.

Als Fazit bleibt, dass Curran ein insbesondere in der ersten Hälfte beeindruckendes Szenario entworfen hat, das mir so manches Mal das Herz bis zum Hals hat klopfen lassen.