Boys-Love-Kalender 2016 (Kalender)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 17. Januar 2016 09:52
Myriam Engelbrecht (Hrsg.)
Boys-Love-Kalender 2016
Fireangels, 2015,Taschenkalender im Format A5 mit Spiralbindung und Wochenkalendarium, 96 Seiten, 15,95 EUR
Von Irene Salzmann
Seit 2005 hat es jedes Jahr im Fireangels Verlag einen „Yaoi-“/“Boys Love-Kalender“ gegeben. Daran soll sich auch 2016 nichts ändern. Das Format - Taschenkalender in A5 mit stabilem Cover und Spiralbindung, Wochenkalendarium, Platz für wichtige Notizen und interessanten oder witzigen Terminen wie zum Beispiel Weltfrauentag, Leipziger Buchmesse, Tag der Erde - ist schon Standard und vergleichbar dem des „Girls-Love-Kalenders“, der vielleicht keine ganz so lange Tradition bei Fireangels hat, aber dennoch seinen Kundenkreis. Tatsächlich gibt es bei den beteiligten Künstlern sogar Überschneidungen, was belegt, dass Girls und Boys Love einander nicht ausschließen müssen.
Dadurch dass immer neue Künstlerinnen und Künstler hinzustoßen, wird sichergestellt, dass es viel Abwechslung gibt und jeder etwas nach seinem Geschmack finden kann, ob das nun die etwas comic-/mangahaften Zeichnungen oder die eher realistisch geprägten Malereien sind mit niedlichen, romantisch-verspielten Motiven oder frecheren Abbildungen, welche nur noch das Weitere der Fantasie überlassen. Zu sehen sind junge Männer, allein oder zu zweit, manchmal auch als Chibi, aber richtig explizite Illustrationen, sprich, nackte Tatsachen gibt es nicht. Die Künstlerinnen und Künstler stellen den jungen Mann als ästhetische Person oder das Paar in romantischer Zweisamkeit dar, Schönheit und Gefühle rangieren vor dem Sex.
So wartet Nika Robin mit einem Fuchsdämon auf, der sein Interesse an einem traditionell gekleideten Japaner bekundet, Jeraa erlaubt einen Blick auf ein halbwaches Paar, GYHRS präsentiert passend zu Ostern einen Bunny Boy, Kirschenwasser gestattet zwei Engeln ein ‚himmlisches Vergnügen‘ - um nur einige Beispiele zu nennen. Vieles wurde zweifellos von Standardsituationen in diversen Boys-Love-Mangas inspiriert, doch nicht selten wird mit fantastischen Elementen gemixt, wodurch das Grundthema gleich etliche Variationsmöglichkeiten mehr erhält.
Ob man nun den Kalender benutzt oder ihn lieber ins Regal zu den Artbooks und Collectibles stellt, weil das Umfeld verständnislos auf Boys Love reagiert beziehungsweise der Kalender zu schade für Einträge ist, bleibt jedem selbst überlassen. Wer Spaß an dem Genre hat, bekommt auf jeden Fall eine Menge überwiegend romantischer Bilder zu sehen, die man sicher immer wieder mal gern betrachtet.
Auch als Geschenktipp ist der „Boys Love-Kalender“ genauso wie der „Girls Love-Kalender“ für Fans bestimmt eine gute Idee! Erhältlich ist er direkt beim Verlag und über Spezial-Shops.