Star Trek The Fall 4: Der Giftbecher, James Swallow (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 10. Januar 2016 12:00
Star Trek The Fall 4
Der Giftbecher
James Swallow
(Star Trek - The Fall: The Poisoned Chalice, 2013)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christian Humberg
Cross Cult, 2015, Taschenbuch, 348 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-86425-781-0 (auch als eBook erhältlich)
Von Christel Scheja
„Der Giftbecher“ schließt direkt an die vorhergehenden Ereignisse der Reihe „The Fall“ an. Nach dem Mord an der Präsidentin bei der Eröffnung der neuen Raumstation Deep Space Nine kriselt es heftig an allen Ecken und Enden der Föderation, denn noch immer ist nicht klar, wie tief der Typhon-Pakt seine Finger mit im Spiel hat. Und wenn dann auch noch bedeutende Ärzte und Raumschiffkommandanten zu Verrätern werden…
Eigentlich hatte William Riker gehofft, mit seiner „Titan“ in Ruhe gelassen zu werden und weiter seinen Forschungsauftrag zu erfüllen, aber er wird in den Alpha-Quadranten beordert und dazu auch noch befördert. Als Admiral ist er nun Teil der Führungsschicht der Sternenflotte und wird so immer mehr in das politische Intrigenspiel um die Macht mit hineingezogen, das hinter den Kulissen tobt.
Ist wirklich der Typhon-Pakt an allem schuld, oder gibt es auch in der Föderation genug Kräfte, die Gesetz mit Rache verwechseln und den Krieg geradezu herbeisehnen? Warum setzen ihm bekannte Offiziere ihre Karriere und ihr Leben aufs Spiel und werden verhaftet, nur weil sie eigentlich den Statuten gefolgt sind, auf die sich das Staatsgebilde einst gegründet hat?
Gleichzeitig wird scheinbar seine Crew auseinander gerissen, so als stecke ein weiteres Ziel dahinter. Doch William T. Riker ist nicht auf den Kopf gefallen, ebensowenig wie seine Frau Deanna Troi - und sie wissen den Spieß umzudrehen.
Weitere Fäden laufen in diesem Roman zusammen, der nicht nur die Ereignisse über Bajor, sondern auch um Julian Bashir aufgreift. Es sieht wohl wirklich danach aus, dass im Moment nicht unbedingt die Feinde von außen der Föderation zu schaffen machen, sondern eher diejenigen, die durch ihre Taten den Bund erst destabilisiert haben und nun bereit dazu sind, noch mehr zu opfern.
Aus diesem Grund kommt William Riker ins Spiel, der bereits mehrfach bewiesen hat, dass man ihn niemals unterschätzen sollte, auch nicht, wenn es sich um politisches Taktieren handelt. Denn an seiner Seite stehen außergewöhnliche Menschen, die ebenfalls ihre Fähigkeiten und Tricks haben.
Spannend und dramatisch geht es zu, wenn sich einer der vertrauten Helden mit einer Situation konfrontiert sieht, die er eigentlich nicht besonders mag und der er lieber ausgewichen wäre.
Nach und nach fügen sich die Puzzle-Teile zusammen, die in den anderen Bänden auf das Spielbrett geworfen wurden und verbinden sich zu einem düsteren politischen Hintergrund, dessen Auflösung vermutlich im nächsten Band einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des alten „Star Trek“-Universums setzen wird. James Swallow schafft es, nicht nur einen routinierten Roman zu schreiben, in dem man die Figuren wiedererkennt, sondern auch die Situation richtig zu erfassen, so dass man durchaus neugierig darauf ist, zu erfahren, wie nun das ganze Drama ausgehen wird.
Im vierten Teil von „The Fall“ werden erste Fäden zusammengeführt und bittere Wahrheiten enthüllt, die noch neugieriger auf das Finale machen dürften. James Swallow bietet nicht nur ein abwechslungsreiches Abenteuer der Helden, sondern erfasst auch die politische Situation recht angemessen, so dass keine Wünsche offen bleiben.