Spawn Original Collection 5 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 28. November 2015 11:25
Todd McFarlane
Spawn Original Collection 5
(Spawn 51-62, 1996/1997)
Aus dem Amerikanischen von Bernd Kronsbein
Titelillustration von Clayton Crain
Zeichnungen von Todd McFarlane, Greg Capullo u.a.
Panini, 2015, Hardcover, 324 Seiten, 29,99 EUR, ISBN 978-3-95798-222-3
Von Irene Salzmann
Al Simmons hat seine Kräfte als Spawn aufgebraucht, um seinen einstigen Freund Terry Fitzgerald vor dem Tod zu bewahren. Das selbstlose Opfer bringt ihn in die unterschiedlichen Höllen, wo er erst gequält, dann wiederhergestellt wird, um Malebolgia weiterhin zu dienen.
Während Wanda, Als Witwe und Ehefrau von Terry, überglücklich ist, dass ihr Mann wie durch ein Wunder geheilt wurde, fügt dieser endlich die Puzzle-Stücke zusammen und konfrontiert Spawn in seinem Versteck damit, dass er weiß, dass Spawn Al ist. Die beiden schließen eine Allianz, um Jason Wynn, der an Als Tod mit Schuld trägt und eine Vielzahl anderer Verbrechen begangen hat, unschädlich zu machen.
Allerdings bekommt Wynn Wind von Terrys Recherchen, die zum Platzen einiger Deals führten. Er und seine Familie sollen eliminiert werden, weil sie dadurch für Wynns Pläne zu gefährlich wurden. Als erste ist Cyan, die kleine Tochter von Wanda und Terry, an der Reihe. Der Violator entführt die Zweijährige und lässt das Paar in dem Glauben, Spawn wäre der Täter und wolle sich auf diese Weise dafür rächen, dass Terry nun das Leben führt, welches Al sich immer gewünscht hat.
Nach seiner Schwiegermutter kennt nun auch Terry das Geheimnis von Spawn. Allein Wanda hat immer noch keine Ahnung, dass ihr erster Mann als Untoter zurückgekehrt ist. Obendrein fürchtet sie sich vor ihm in seiner jetzigen Form. Selbst Cyan hat mehr Vertrauen zu Spawn, der der Familie bislang immer geholfen hat und Wanda zuliebe seinen Ärger unterdrückt, denn tatsächlich fällt es ihm schwer zu akzeptieren, dass ausgerechnet sein bester Freund Wanda glücklich machen und ihr ein Kind schenken konnte, was ihm verwehrt war.
Es kommt zu einer Aussprache und einem Bündnis, wenngleich Als Frust bleibt und Terrys Grauen angesichts dessen, was Al geworden ist, prompt dazu führt, dass er ihm misstraut, als Cyan verschwindet. Wie so oft tappt Spawn lange im Dunkeln, und Cogliostro muss ihn ermahnen, seinen Verstand zu gebrauchen, um die Zusammenhänge aufzudecken und das Richtige zu tun.
Endlich stößt er auf den wahren Schuldigen. Dafür, dass sich der Violator an dem kleinen Mädchen vergriffen hat, büßt er, und Wynn kommt nur knapp mit einem blauen Auge davon. Für Terry und seine Familie hat die Angelegenheit Konsequenzen, deren Ausmaße abzuwarten sind.
Kurze Auftritte haben Sam und Twitch, die diesmal kaum aktiv eingreifen, und Angela ist unverhofft zurück, warnt Spawn vor seltsamen Vorgängen, die größer und wichtiger sind als seine persönlichen Fehden. Man darf spekulieren, dass es nach wie vor um den Kampf Gut gegen Böse geht und er sich für eine Seite entscheiden muss.
Inzwischen ist Angela, die von Neil Gaiman und Todd McFarlane geschaffen und nach einem Streit um die Rechte an der Figur, den Ersterer gewonnen hat, ins Marvel-Universum integriert worden. Erstmals tauchte Angela in „Age of Ultron“ auf und wurde in der Storyline „Original Sin“ zu Thors verschollener Schwester erklärt. Nach einigen Abenteuern mit den Guardians of the Galaxy usurpierte Angela Helas Thron und ist gegenwärtig die Herrscherin über das Reich der Unterwelt, mit ihrem Lover Sera, der umgekommen war, an der Seite.
In den 12 vorliegenden Episoden passiert eine ganze Menge, und die Handlung kommt ein gutes Stück voran. Die Weichen für eine neue Beziehung zwischen Al und Wanda beziehungsweise ihrer Familie wurden gestellt, insbesondere nach dem Cliffhanger auf der letzten Seite, der vieles verändern könnte. Doch auch im Großen bleibt es spannend, denn Malebolgia schmiedet Pläne, und der Himmel gewiss ebenso.
Das alles wurde zeichnerisch großartig von Greg Capullo umgesetzt, mit Tusche und Farbe von unter anderem Todd McFarlane von Brian Haberlin. Man merkt überhaupt keine Brüche, denn alle Beteiligten wurden sehr gut ausgewählt und arbeiten hervorragend zusammen, sodass jede aufwändig inszenierte Seite ein Genuss ist. Wie üblich gibt es am Ende eine kleine Galerie mit Cover-Artwork und unkolorierten Seiten, anhand derer man erst richtig sieht, wie detailreich jedes einzelne Panel ist.
Infolgedessen empfiehlt man „Spawn“ immer wieder gern einem reifen Publikum, das Horror und Splatter schätzt.