Sense & Sensibility (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 31. Oktober 2015 10:58
Hina Sakurada
Sense & Sensibility
(Funbetsu to Takan, 2010)
Aus dem Japanischen von Stefan Hofmeister
EMA, 2011, Taschenbuch, 192 Seiten, 7,00 EUR, ISBN 978-3-7704-7937-5
Von Petra Weddehage
„Sense & Sensibility”:
Ayas Freund, der gut aussehenden Kento, trägt sie auf Händen. Kentos Bruder Haaraki ist dies völlig egal. Er versucht tatsächlich, die niedliche Aya zu verführen. Obwohl diese ahnt, dass ein Zwist zwischen den Brüdern herrscht und sie als Spielball fungiert, beginnt sie wider Willen, Gefühle für Haaraki zu entwickeln.
„Sorgentagebuch“:
Ui besitzt ein Sorgentagebuch, das nun oft benutzt wird. Sie ist neu an der Uni und tritt dem Musikclub bei. Dort lernt sie den selbstbewussten Jiro kennen. Sehr schnell landen sie miteinander im Bett. Die Ernüchterung kommt recht bald. Jiro will nicht, dass ihre Beziehung ans Licht kommt. War Ui nur ein netter Zeitvertreib für ihn?
„Die Meerjungfrau, die zur Hexe wurde“:
Einst verliebte sich eine wunderschöne Meerjungfrau in einen Menschenprinz. Eine lange Zeit waren sie sehr glücklich. Als sie jedoch von einem Hai angegriffen und schwer verletzt wurde, zeigte sich die Oberflächlichkeit des jungen Mannes. Er zog sich von ihr zurück, entsetzt über ihr nun entstelltes Gesicht. Die Meerjungfrau verbarg sich auf dem Meeresgrund und schmiedete Pläne, um sich an ihm zu rächen.
Der One Shot von Hina Sakurada enthält drei abgeschlossene Geschichten. Diese sind vielleicht nicht überragend, da die Ideen dahinter nicht ganz ausgereift scheinen, aber die Titelstory kann überzeugen. „Das Sorgentagebuch“ fällt schon deutlicher ab, da hier ein Thema zur Sprache kommt, das eher für ältere Leser geeignet ist. Die Abschluss-Story, die deutlich die Andersen-Thematik von „Die kleinen Meerjungfrau“ enthält, enttäuscht durch das bittere Ende. Hier wurde die Idee knapp gehalten und leider nicht zum Genre passend weiterentwickelt. Die romantische Seite blieb ebenfalls auf der Strecke. Daraus hätte eine Manga füllende Mystery-Story werden können.
Der Manga punktet allerdings mit wunderschönen Illustrationen, die durch einen recht interessanten Faktor auffallen. Überraschenderweise wird Schönheit gekonnt mit hässlichen Details gepaart. Dies kommt vor allem bei der Story „Die Meerjungfrau, die zur Hexe wurde“ zum Tragen. Zudem sind die Details sauber skizziert, und der feine Strich von Hina Sakurada sorgt für die märchenhafte Atmosphäre der Bilder.
Leser, die fantastisch-romantische Mangas mögen, welche zwar in den Augen des reiferen Publikums inhaltlich nicht so ganz überzeugen können, aber durch gute Illustrationen punkten, werden sich den One Shot bestimmt gerne zulegen.