Star Trek The Fall 2: Der Karminrote Schatten, Una McCormack (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 25. Oktober 2015 09:59
Star Trek The Fall 2
Der Karminrote Schatten
Una McCormack
Übersetzung von Christian Humberg
(Star Trek - The Fall: Crimson Shadow, 2013)
Cross Cult, 2015, Taschenbuch, 300 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-779-7 (auch als eBook erhältlich)
Von Christel Scheja
In der neuen Trilogie, „The Fall“, wird die Geschichte des „Star Trek“-Universums im 24. Jahrhundert weiter fortgeschrieben. Noch immer erholen sich die Völker von den Folgen der letzten Kriege und versuchen, mit neuem Mut in die Zukunft zu blicken. So scheint es auch auf Cardassia zu sein.
Aus den ehemaligen Feinden scheinen endlich Freunde geworden zu sein. Durch zähe aber auch kluge Verhandlungen hat Botschafter Elim Garak die Grundlagen für die neue Allianz zwischen den Völkern geschaffen, die nun durch einen Besuch der Föderationspräsidentin auf seiner Heimatwelt besiegelt werden soll. Aus diesem Grund reist Garak zusammen mit Captain Picard auf der „Enterprise“ zu seiner von den Spuren des Dominion-Krieges noch immer gezeichnete Welt, damit er dort mit der Kastellanin alles für die Ankunft der noch auf „Deep Space Nine“ weilenden Präsidentin vorbereiten kann.
Allerdings merkt er schnell, dass lange noch nicht alles so ist, wie es sein sollte. Nicht nur, dass die Bevölkerung trotz der Unterstützung durch die Förderation immer noch leidet, auch sammeln sich wieder die reaktionären Kräfte, die immer noch von einer ruhmreichen Zukunft Cardassias träumen und die erlittene Schmach um jeden Preis rächen wollen. So kommt es immer wieder zu Unruhen, und auch die Sicherheit ist nicht die Beste.
Und dann erreicht auch noch eine schreckliche Botschaft Captain Picard und ihn, die schlimmer nicht sein könnte.
„Der Karminrote Schatten“ spielt etwa zeitgleich zu „Erkenntnisse aus Ruinen“, ist aber dennoch eng mit dem ersten Roman verknüpft. Immerhin geht es um die weitere Aufarbeitung des Dominion-Krieges. Sowohl Bajoraner als auch Cardassianer sind nicht ganz unverändert dort herausgekommen.
Allerdings macht Cardassia nun das durch, was die einst von ihnen unterdrückte Welt schon hinter sich hat - und Fans können Parallelen im Denken und Fühlen der vielen Figuren entdecken, deren Einzelschicksale das Leben auf der gebeutelten Welt erzählen. Aber wie so oft gibt es auch auf dieser Welt die Ewiggestrigen, die die Veränderungen nicht zulassen wollen und deswegen mit Gewalt und Intrigen denen zuzusetzen, die den Wandel erst in Gang gesetzt haben.
Das sorgt für die entsprechende Spannung in der Geschichte, die ansonsten eher wie ein Flickenteppich wirkt. Viel wird auch aus der Sicht von Elim Garak erzählt, wenngleich man auch das Gefühl nicht loswird, dass alles viel zu oberflächlich abgehandelt wird. Diesen Eindruck verstärkt auch die geringe Dicke des Buches.
Alles in allem lässt sich die Geschichte aber doch ganz gut lesen, wenngleich man sich an der einen oder anderen Stelle mehr Details und Tiefe gewünscht hätte. Auf der anderen Seite besitzt es aber auch keine besonderen Längen und fügt den Geschehnissen neue Facetten hinzu.
„Der Karminrote Schatten“ kann zwar für sich allein stehen, dient aber auch wie der Vorgängerband, „Erkenntnisse aus Ruinen“, dazu, das Schicksal der Figuren weiterzuschreiben; noch ist der rote Faden, der die Romane von „The Fall“ verbinden sollte, nicht so klar zu erkennen, wie man es sich wünschen würde. Dazu kommt, dass viele Ereignisse viel zu oberflächlich abgehandelt werden, sodass die Lektüre einen nicht ganz zufrieden zurücklässt, auch wenn der Roman in sich geschlossen ist.