Star Trek The Fall 1: Erkenntnisse aus Ruinen, David R. George III (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 24. Oktober 2015 20:20
Star Trek The Fall 1
Erkenntnisse aus Ruinen
David R. George III
(Star Trek - The Fall: Relevations & Dust, 2013)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von René Ulmer
Cross Cult, 2015, Taschenbuch, 416 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-778-0 (auch als eBook erhältlich)
Von Christel Scheja
In die Veröffentlichung der „Star Trek“-Romane ist wieder etwas Schwung gekommen, denn die Autoren und ihre Leser scheinen es regelrecht zu genießen, sich in der mittlerweile für die Filme verworfenen Realität auszutoben. Nach „Kalte Berechnung“ erscheint nun eine weitere Trilogie, die erneut viele der vertrauten Helden zu einer spannenden Geschichte zusammenführt, wie „Erkenntnisse und Ruinen“ beweist.
Jahre sind vergangen, seit das alte „Deep Space Nine“ zerstört wurde und sich das Wurmloch scheinbar für immer geschlossen hatte. Deshalb soll die neue Station, die nun über Bajor gebaut worden ist, andere Aufgaben übernehmen und ein starkes Bollwerk für die nahegelegenen Welten werden. Die Bajoraner und die Sternenflotte bereiten sich nun auf die Inbetriebnahme des neuen „Deep Space Nine“ vor. Nach und nach kommen Personal und zivile Besucher auf die Station, es haben sich aber auch hohe Gäste angekündigt.
Deshalb ist Captain Ro Laren auch besonders wachsam, was die Sicherheit betrifft, denn auch wenn Bajor und Cardassia sich langsam wieder annähern, wenn der Typhon-Pakt mittlerweile schweigt, weil er schwere Schlappen erlitten hat, und das Dominion nicht mehr existent zu sein scheint - es kann immer noch etwas geschehen. Und sie soll recht behalten - denn schon bald geschieht etwas, mit dem niemand wirklich gerechnet hat… wie immer.
„The Fall“ ist bewusst keiner Reihe zugeordnet worden, da die Serie sich wieder einmal mit allen Figuren der Ära beschäftigen wird. Der Fokus liegt im ersten Band, „Erkenntnisse und Ruinen“, zwar auf einem großen Teil der alten Helden von „Deep Space Nine“, aber auch die anderen sind - zumindest in Erwähnungen - bereits eingebunden.
Die Geschichte ist überraschend simpel gestrickt, was vermutlich daran liegt, dass der Autor den Raum erst einmal lieber dazu nutzt, die Geschichte der Figuren aufzuarbeiten und weiter zu spinnen. So erfährt zum Beispiel Benjamin Sisko endlich Dinge, die ihn im persönlichen Bereich aufatmen lassen. Ezri Dax besucht die Station, nur um festzustellen, dass sie für Julian Bashir immer noch mehr zu empfinden scheint, als ihr lieb ist. Und auch mit Quark, Rom und sogar Kira Nerys gibt es ein ungewöhnliches Wiedersehen. Man darf zudem genießen wie sehr Ro Laren mittlerweile in ihre Rolle als Captain hineingewachsen ist.
Erst spät nimmt die eigentliche Handlung ihren Lauf und sorgt für Veränderungen, die nicht nur den Alpha-, sondern auch den Beta-Quadranten erschüttern könnten, doch diese Ereignisse kommen nicht ganz so spannend beim Leser an, wie man es sich wünschen würde. Letztendlich nimmt man die Wendung zwar hin, sie berührt aber nicht wirklich, da sie nur oberflächlich behandelt wird. Und das ist wohl der größte Schwachpunkt des Buchs, der viel von der Spannung nimmt.
„Erkenntnisse aus Ruinen“ mag zwar gut gemeint sein, kommt aber über das Mittelmaß nicht hinaus, weil sich der Autor zu sehr mit den persönlichen Befindlichkeiten der Figuren beschäftigt und dabei leider vergisst, eine fesselnde Handlung zu erzählen oder zum Nachdenken anzuregen, wie es andere Trilogien taten.