Mark Brandis, Raumkadett 6: Woran du glaubst... (Hörspiel)

Mark Brandis, Raumkadett 6
Woran du glaubst…
Skript von Balthasar von Weymann unter Verwendung von Figuren und Kurzgeschichten von Nikolai von Michalewski
Regie & Produktion: Joachim-C. Redeker & Balthasar von Reymann
Sounddesign und Musik: Joachim-C. Redeker
Sprecher: Michael Lott, Daniel Claus, Sebastian Kluckert u.a.
Folgenreich, 2015, 1 CD, ca. 49 Minuten, ca. 9,99 EUR

Von Irene Salzmann

Mark Brandis und seine Freunde Alec, Annika und Robert buchen einen Abenteuer-Urlaub in Afrika. Allerdings verrät Mark den anderen nicht, dass der Zweck dieser Reise die Suche nach seinem verschollenen Vater ist. Angeblich sitzen viele Kriegsgefangene dort noch immer in Gefängnissen, wovon niemand etwas weiß, sodass die Menschen von der Öffentlichkeit für tot gehalten werden.

Der Informationsbeschaffer erweist sich als wenig hilfreich, im Gegenteil: Für seine Unterstützung muss Mark einen Gegendienst erbringen und wird prompt als Spion inhaftiert. Vergeblich hoffen die Freunde auf Hilfe von der Astronautenschule, denn die Bitte wird aus persönlichen Gründen nicht ernstgenommen und auch nicht weitergeleitet. Unerwartet tritt ein Polizeibeamter an Alec, Annika und Robert heran. Mit seiner Hilfe gelingt es Robert, Mark zu befreien, während die Mädchen in der Botschaft in Sicherheit sind. Aber dürfen die Jungen Kommissar Huygens wirklich vertrauen? Welche Motive könnte er haben, dass er sein eigenes Leben riskiert, um ihnen beizustehen? Denn ganz offensichtlich will jemand den Tod der Teenager, weil sie etwas wissen, das sie nicht hätten erfahren dürfen.


„Woran du glaubst…“ ist die Fortsetzung des 5. „Mark Brandis, Raumkadett“-Hörspiels und setzt an der Stelle ein, an der die Jugendlichen ganz tief in der Bredouille sitzen. Diesmal sieht es ganz so aus, als habe das Glück den Titelhelden verlassen und er müsse im Gefängnis vermodern beziehungsweise würde er dort das Opfer eines ‚Unfalls‘ werden, weil er etwas in Erfahrung gebracht hat, das einer Gruppe bislang Unbekannter gefährlich werden könnte (Folge 3: „Tatort Astronautenschule“).

Man muss zwar nicht alle Folge kennen, auf die Bezug genommen wird, doch es empfiehlt sich, mit der Vorgeschichte vertraut zu sein, da die Ereignisse immer mehr aufeinander aufbauen. Der aktuelle Teil sollte aber auf jeden Fall nach „Der Aladin-Schachzug“ gehört werden, denn die Folgen 5 und 6 gehören zusammen und sind ihrerseits die Konsequenz aus Folge 4, „Hinter den Linien“. Die relevanten Informationen aus den früheren Episoden wurden gelungen in die laufende Handlung integriert, sodass man auch als Quereinsteiger keine Probleme hat, die Schilderungen nachzuvollziehen.

Der Plot folgt dem gängigen Muster, demnach sich die Hauptfiguren erst einmal in Schwierigkeiten bringen, sich mit Glück retten können und sich dann den nächsten Problemen stellen müssen, ohne dass sie all die Antworten erhalten, nach denen sie suchen. Es gibt bloß kleine Häppchen, sodass Marks Triebfeder, die Suche nach seinem Vater, erhalten bleibt, ebenso die Bedrohung durch die Personen, die ihn töten wollen. Das Afrika-Abenteuer wird abgeschlossen, doch nahezu alle Rätsel bleiben für die weiteren Episoden. Mark wird weniger denn je als Überflieger und Alleskönner charakterisiert. Er hat sogar einen Fehler begangen, indem er seine Freunde nicht eingeweiht hat in sein Vorhaben. Durch den Alleingang brachte er auch sie in Gefahr und kann sich nicht aus eigener Kraft befreien. Der Kommissar erscheint als deus ex machina auf der Bühne, um den Teenagern zu helfen. Danach erst findet Mark allmählich wieder zu seinem Selbstvertrauen zurück, bleibt aber auf Augenhöhe mit seinen Kameraden.

Die Sprecher erfüllen ihre Rollen ohne Pathos, bemüht, junge Menschen überzeugend zu verkörpern, und das gelingt ihnen auch sehr gut. Von daher lauscht man gern den spannenden Erlebnissen des noch jungen Mark Brandis in dieser Spin-off-Reihe.