Avengers 20 (Comic)

Jonathan Hickman
Avengers 20
(Avengers 31: 500 Into the Future + New Avengers 16: A Perfect World, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Mike Deodato Jr.
Illustrationen von Leinil F. Yu, Gerry Alanguilan, Sunny Gho u.a.
Panini, 2015, Heft, 52 Seiten, 4,99 EUR

Von Irene Salzmann

Der Stein der Zeit schickt die Avengers 50 Jahre in die Zukunft, wo ein gealterter Hawkeye Iron Man auffordert, zurückzukehren und die Fehler zu korrigieren, die er beging, um mit den Illuminati die Welt zu retten. Die verbliebenen Avengers werden anschließend 500 Jahre in die Zukunft geschleudert, auf eine Erde, welche von Maschinen beherrscht wird, die sie gefangen nehmen…

In Wakanda haben die Illuminati mit der Hilfe von Black Swan ein Gerät erbaut, das es ihnen erlaubt, die Inkursionen fremder Welten zu beobachten: Dieses Phänomen wird von Aliens benutzt, um die betroffenen Welten zu plündern beziehungsweise zu vernichten. Und das ist noch längst nicht die einzige Bedrohung für die Erde…


Der „Avengers“-Band 20 setzt sich diesmal wieder aus zwei verschiedenen Geschichten zusammen. In einem Teil wird geschildert, was jenen Avengers passiert, die eine unfreiwillige Reise in die Zukunft angetreten haben, und in der anderen versuchen die Illuminati weiterhin, die Erde vor kosmischen Bedrohungen zu beschützen. Dass sie dabei notgedrungen auch zu Mitteln greifen, die recht fragwürdig sind, löste erst den aktuellen Konflikt aus, in dem sich die Beteiligten für ihre Fehler - Sünden - verantworten müssen, falls sie die Geschehnisse nicht rückgängig machen können.

Schade, dass Panini die Handlung nicht in ein Paperback gepackt hat, sodass man die Story vom Anfang bis zum Ende verfolgen kann. Durch das Zusammenstückeln von verschiedenen „Avengers“-Serien, die einerseits miteinander verwoben sind, andererseits eigene Handlungsstränge verfolgen, wirkt die Geschichte letztendlich konfus, und der Leser kann nur schwer Fuß fassen. Ist er zudem kein großer Fan von Gigantomanien, sondern gibt den bodenständigeren Abenteuern mit Raum für persönliche Probleme den Vorzug, wird er wenig Freude an diesem Mini-Zyklus haben.

Die Illustrationen sind sehr ansprechend, können dieses Manko aber nicht abmildern. Von daher kann man dem treuen Sammler bloß raten, die komplette Storyline (ein weiteres Mal) zu lesen, um die Zusammenhänge leichter zu erkennen, und dem Gelegenheitsleser oder Neuling die Geduld wünschen, auf den nächsten Zyklus zu warten, der hoffentlich wieder nachvollziehbar konzipiert ist. Nur weil die „Avengers“ momentan durch die Kino-Filme in den Fokus gerückt wurden, muss einem schließlich nicht jedes Comic-Heft mit ihnen gefallen.