Batman Eternal 4 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 14. Oktober 2015 10:57
Scott Snyder u.a.
Batman Eternal 4
(Batman Eternal 7+8, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration von Andy Kubert
Zeichnungen von Emanuel Simeoni, Blond, Guillem March, Tomeu Morey
Panini Comics, 2015, Heft, 56 Seiten, 4,99 EUR
Von Irene Salzmann
Gangsterboss Carmine Falcone alias der Römer, der einst Gotham beherrschte, will die Stadt zurückerobern und sich an Batman rächen. Durch geschicktes Taktieren ist es ihm bereits gelungen, die wichtigsten Ämter mit seinen Handlangern zu besetzen. Außerdem stachelt er Kämpfe in der Unterwelt an, sodass Batman und seine Freunde an mehreren Krisenherden zugleich kämpfen müssen. Auf diese Weise kommt Batman überhaupt nicht mehr zur Ruhe, kann kaum noch die wichtigsten Spuren verfolgen und sieht sich zunehmend isoliert.
Es ist Catwomans Eingreifen zu verdanken, dass viele Menschenleben gerettet werden, als der Eispalast des Pinguins, ein Casino, angegriffen wird. Allerdings plant der Römer längst die nächste Attacke...
Und schon wieder gibt es bei „Batman Eternal“ Zeichnerwechsel. Die Serie läuft erst seit acht US-Ausgaben, und nahezu jedes Heft wurde bislang von einem anderen Team gestaltet. Allein die Autoren sind (vorerst) geblieben. Auch wenn man mit den Künstlern der deutschen Nummer 4 zufrieden sein kann, ist von Homogenität keine Spur. Das ist sehr schade, schließlich kauft man sich eine Comic-Reihe nicht allein der spannenden Story wegen, sondern auch wegen der tollen Zeichnungen, die man eine Weile länger genießen möchte. Im Fall von „Batman Eternal“ weiß man nie, was einen im nächsten Heft erwartet.
Die Handlung geht nahtlos weiter, die Autoren lassen die Serie unverändert eskalieren, und Antworten auf die drängenden Fragen werden verschoben. Zwar sieht Batman erste Zusammenhänge, aber er hat den komplexen Plan seines Gegenspielers noch nicht durchschaut und verschleißt sich und seine Kameraden, indem er an den verschiedenen Brandherden das Chaos einzudämmen versucht.
Dass Batman für eine rasche Wende sorgen kann - das weiß der Leser, da der Ausgang des Konflikts in Heft 1 vorweggenommen wurde -, ist ausgeschlossen. Man kann nur verfolgen, wie dem Titelheld das Ruder immer mehr entgleitet, und hoffen, dass er sich wie Phönix aus der Asche erheben wird und seinen Feind, wenn dieser es am wenigsten erwartet, überrascht. Es liegt am Autoren-Team, das Wie überzeugend darzubieten.
Der Leser sollte die Serie mit Ausgabe 1 beginnen, da sehr viele Schauplätze und Akteure involviert sind und die detailreichen Geschehnisse aufeinander aufbauen. Etwas Hintergrundwissen über die „Bat“-Familie ist dabei durchaus von Nutzen. Von einem Quereinstieg ist abzuraten, da für das Verständnis der Storyline und der Zusammenhänge viele Informationen vorausgesetzt werden.
Als kleines Extra gibt es eine Leseprobe aus dem Zyklus „Futures End“, in dem ein gealterter Batman die Verantwortung für das Weitere seinem jungen Nachfolger übertragen muss, der zu spät kommt, um die Ereignisse zu verhindern, die eine düstere Zukunft zur Folge haben. Mehr erfährt man nicht, und nebenbei erhöht diese kleine Werbung die Seitenzahl des Bandes bei gleichbleibendem Preis.