Fables 25: Glücklich bis an ihr Ende (Comic)

Bill Willingham & Matthew Sturges
Fables 25
Glücklich bis an ihr Ende
(Fables 141-149, 2015)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Zeichnungen von Mark Buckingham, Steve Leialoha, Andrew Pepoy u.a.
Panini Comics, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 160 Seiten, 19,99 EUR, ISBN 978-3-95798-563-7

Von Christel Scheja

Soll das wirklich schon das Ende sein und die 25. Graphic Novel der Reihe „Fables“ zugleich auch die letzte? Bill Willingham und sein Team lassen keinen Zweifel, denn sie zelebrieren den Abschluss mit gleich mehreren Paukenschlägen. Doch leben wirklich alle Helden und Schurken der Fables „Glücklich bis an ihr Ende“ oder erwartet sie ein anderes Schicksal?

 

Schon seit einiger Zeit hat sich abgezeichnet, dass Snow White und Rose Red nicht länger ein Herz und eine Seele sind. Zwar hat sich die ehemalige Bürgermeisterin von Fabletown auf die Farm zurückgezogen, um dort ihre verbliebenen Kinder aufzuziehen und zu beschützen, aber sie beobachtet auch mit Argusaugen, was ihre Schwester treibt. Denn die scheint mit ihrer Tafelrunde und dem neu entstandenen Camelot nur ein Ziel zu haben: eine weitere Schreckensherrschaft zu errichten. Gleichzeitig sieht sie es als ihre Aufgabe an, den wiederauferstandenen Bigby, Snow Whites Ehemann, erneut zu töten, hat er sich doch stark verändert und gefährdet durch die wilde Magie, die er ausstrahlt, die Sicherheit der Fables in der Welt der normalen Menschen.

Doch das ist nicht alles: Rose Red muss erfahren, dass diese Entwicklung nicht nur auf den letzten Geschehnissen fußt, sondern fest in ihren Genen verankert ist, da sie einer ganz besonderen Familie magischer Frauen entstammt. Und offensichtlich konnte auch ihre Mutter das Schicksal nicht in eine andere Richtung lenken.

Und auch Winter, die neue Herrscherin und Inkarnation des Nordwinds, hat ihre eigenen düsteren Pläne.


Kann das wirklich schon das Ende der Serie sein? Denn in der Graphic Novel geht es noch einmal drunter und drüber - allerdings bleiben gerade die wichtigsten Handlungsstränge irgendwie offen. Man erfährt zwar Einiges über den Fluch, der auf Rose Red und Snow White lastet, aber auf die finale Konfrontation der Schwestern und ihren Ausgang wartet man lange. Auch werden die weiteren Entwicklungen offen gelassen, gerade was die Kinder von Snow und ihre Machenschaften betreffen.

Alles in allem steht der Leser am Ende doch eher mit offenem Mund da und fragt sich, was da eigentlich gerade passiert ist, denn das Ende ist nicht gerade märchenhaft, sondern eher ziemlich konfus und manchmal auch unausgegoren zu nennen, was vermutlich auch Absicht ist, um den Klischees entgegen zu arbeiten.

Etwas endgültiger scheinen die eingeschobenen Geschichten zu sein, die noch einmal das Schicksal anderer wichtiger oder schillernder Figuren des „Fables“-Kosmos aufzeigen, ohne jedoch gleich alles zu verraten. Letztendlich deuten die Autoren auch hier mehr an, als dass sie konkrete Entwicklungen vorgeben.

Künstlerisch kehrt die Serie zu ihren Anfängen zurück, scheint viele der Zeichner wieder eingeladen zu haben, die sie am Anfang begleitet haben. Daher wirken die einzelnen Geschichten wieder mehr wie aus einem Guss.

Alles in allem bleibt allerdings ein zwiespältiger Eindruck; künstlerisch ist die Serie wie immer von hoher Qualität, aber inhaltlich kann man sich darüber streiten, ob die vielen offenen und nur angedeuteten Abschlüsse der Saga wirklich gerecht werden. Als Fan wird man sich daher mehr als einmal fragen, ob die Fables wirklich „Glücklich bis an ihr Ende“ leben. Denn der Leser selbst wird mit der 25. Ausgabe der „Fables“-Reihe eher im Regen stehen gelassen als wirklich zufriedengestellt, weil gerade die Geschichten, auf die es ankommt, nicht wirklich ein Ende finden. Deshalb bleibt zu hoffen, dass diesem Band vielleicht noch etwas nachfolgen wird.