Steven L. Kent: Allianz - Clone Rebellion 3 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 27. August 2015 09:30
Steven L. Kent
Clone Rebellion 3
Allianz
(Clone Rebellion 3: Alliance, 2006-2013/2014)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Helga Parmiter
Cross Cult, 2015, Taschenbuch, 484 Seiten, 16,80 EUR, ISBN 978-3-86425-447-5 (auch als eBook erhältlich)
Von Christel Scheja
Steven L. Kent stammt aus dem Videospiel-Bereich und kennt daher die Military SF, die dort ihren Siegeszug durch die populäre Kultur begann, von der Pike auf. Der begeisterte Journalist setzte seine Ideen deshalb auch in eine eigene Romanserie um, die nicht nur in der fernen Zukunft spielt, sondern auch erst einmal ganz ohne Aliens auskommt - „Clone Rebellion“. Inzwischen ist der dritte Teil der Saga mit dem Titel „Allianz“ erschienen.
Wayson Harris ist sich bewusst, dass er kein natürlich geborener Mensch, sondern ein Klon ist, geschaffen für den Krieg. In einem Waisenhaus aufgewachsen, soll er irgendwann für die „Vereinte Obrigkeit“ in den Krieg ziehen, um aufständische Kolonien wieder unter die Vorherrschaft der Erde zu bringen.
In den Truppen gilt er als Sonderling, weil er es nicht nur gewohnt ist, einfach stur zu gehorchen, sondern auch einen starken eigenen Willen zu entwickeln. Nach und nach findet er so heraus, dass er ein Befreier-Klon ist und dazu noch der letzte seiner Art. Wie sehr ihn das von den anderen künstlich geschaffenen Soldaten unterscheidet, merkt er allerdings erst, als er mit dem Söldner Ray Freeman durch die Galaxis zieht und den Krieg einmal aus einer anderen Sicht kennenlernt.
Allerdings holt der lange Arm der zwar geschwächten, aber immer noch existenten VO sie wieder ein. Harris wird - ehe er sich versieht -, wieder in den aktiven Dienst zurückberufen, um gegen die Mogats zu kämpfen. Schon bald muss er dabei feststellen, dass der Feind raffinierter ist als vermutet und trotz seiner scheinbaren Schwächen nicht zu unterschätzen. Wieder wird sein besonders ausgeprägter Wille zu seiner stärksten Waffe…
Im dritten Band steckt der Leser schon voll im Universum, aber dennoch macht der Autor es auch Einsteigern leicht, in die Geschichte hinein zu kommen, denn die wenigen benötigten Hintergrundinformationen sind schnell und unkompliziert vermittelt, die Helden so einfach gestrickt, dass man keine Probleme hat, sich mit ihnen zurechtzufinden. Auch die Handlung bleibt überschaubar.
Letztendlich geht es nur um das, für das Elite-Soldaten generell gut sind - erkunden und infiltrieren, angreifen und zurückschlagen. Harris ist zwar ein Klon, wirkt aber meistens menschlicher als die natürlich geborenen Soldaten um ihn herum. Er ist durch seine Erfahrungen mittlerweile gereift, sieht die Dinge ganz nüchtern und gelassen - kennt aber auch seine moralischen Grenzen nur zu genau. Seine Begleiter bleiben bis auf wenige Ausnahmen eher schemenhaft; man merkt, dass sie für die große Masse der Soldaten stehen, die auch in den Filmen in erster Linie als Kanonenfutter gelten und auch so verwurstet werden.
Aus den Intrigen, die im Hintergrund laufen, hält sich Harris weitestgehend heraus, auch wenn er davon nicht wirklich verschont bleibt. So sorgt der Autor aber auch dafür, dass die Handlung nicht nur aus Action besteht, sondern auch noch ein wenig mehr Substanz hat.
Alles in allem erfüllt auch das dritte Buch die Erwartungen, die man an einen unterhaltsamen Roman stellt, er ist leicht zu lesen, nicht sonderlich anspruchsvoll, weiß aber genug zu fesseln. Nachdenklich macht die oberflächlich angedeutete Gesellschaftskritik aber nicht.
Wer schon die anderen Bände von „Clone Rebellion“ kennt, wird auch mit „Allianz“ seinen Spaß haben. Der Roman ist ideal für Reise oder Strand, da er keine großen geistigen Anforderungen stellt, aber angenehm zu lesen ist.