Nautilus 136 & 137 (Magazin)

Nautilus 136
Juli 2015

Nautilus 137
August 2015
Abenteuer Medien Verlag, 2015, Magazin, je ca. 56 Seiten, je 4,50 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

Durch den Poststreik ist eine Ausgabe nur unwesentlich vor der anderen eingetrudelt, deshalb gibt es diesmal einen Blick auf die beiden aktuellen Nummern, die einander gar nicht so unähnlich sind – was wohl auch an den phantastischen Streifen dieser beiden Monate liegen mag.

Die 136. Ausgabe widmet sich einem Thema, das durch „Terminator: Genisys“ wieder hochgekocht wird: „Maschinen gegen Menschen“. Neben einer Vorstellung des Filmes, blicken die Autoren noch auf andere böse Maschinen in Film und Fernsehen. „Geschrumpft und gewachsen“; nicht nur „Ant-Man“ macht das im neusten Streifen des „Avengers“-Franchise durch, das gab es auch schon in vielen anderen Filmen und auch die Ameisen selbst bieten wunderbare phantastische Vorlagen. „Unsterblichkeit als Fluch“: Bücher und Filme stellen die Frage, ob es wirklich so erstrebenswert ist, für immer zu leben oder sogar niemals zu altern und erwachsen zu werden. Aber dennoch sollte man, wenn man nicht mehr sterben kann, sich durchaus die 25 Tipps zu Herzen nehmen, die ebenfalls hier genannt werden.

Die Schwerpunkte der 137. Ausgabe sind eher dünn. Dafür werden sehr viele unterschiedliche Filme und Serien vorgestellt, die im Moment die Zuschauer begeistern, angefangen mit „Baymax“ und „Pixels“, über „Outlander“ bis hin zu „Horns“ und „Selfless“, eher kleineren Produktionen mit phantastischem Inhalt. „Gezeichnet und überwacht“ beschäftigt sich nicht nur mit „Boy 7“, sondern auch anderen in Filmen gebrandmarkten Helden. Und schließlich stellt man sich die Frage ob der „Abschied von Mittelerde“ nun gekommen ist. Wird es durch das Rechtewirrwarr und die starre Haltung von Christopher Tolkien jemals noch einmal möglich sein, weitere Abenteuer in Mittelerde zu erzählen – und wenn ja: wie?

Dazu kommen in beiden Ausgaben natürlich auch die üblichen Rezensionen, Kolumnen und Überblicke.

Die Inhalte sind diesmal sehr breit gefächert, so dass vor allem Fans, die allen Genres offen stehen, ihren Spaß haben werden. Übergeordnete Artikel, die sich des angesprochenen Themas etwas ausführlicher annehmen, gibt es leider so gut wie gar nicht, wenn man einmal von dem über das Leben der Ameisen absieht, von dem man auch als Fan einiges lernen kann – immerhin haben sich nicht wenige Autoren dystopischer Romane daran orientiert, zumal dieses Bild oft auch auf kommunistische Gesellschaften übertragen werden kann.

Interessant ist auch der Artikel, der versucht, zu entwirren, bei wem eigentlich nun welche Rechte für mögliche Verfilmungen weiterer Werke von J. R. R. Tolkien liegen und wie es eigentlich dazu gekommen ist. Die daraus gezogene Erkenntnis ist ernüchternd, bleiben doch nur noch wenige Themen und Ideen, die wirklich verwendet werden dürfen.

Alles in allem haben sich die Autoren und Redakteure wieder sehr viel Mühe gegeben, interessante Ausgaben zusammenzustellen, auch wenn diesmal Interviews und Filmvorstellungen überwiegen, die nur selten wirklich aussagekräftig sind. Letztendlich sollte jeder interessierte Leser in ihnen blättern, um herauszufinden, ob ihn soviel interessiert, dass er sich das Heft zulegen möchte.

Die 136. und die 137. Ausgabe erweisen sich als sehr solide Nummern, die aber durch keinen Artikel wirklich aus der Masse herausragen. Diesmal werden wohl vor allem die Fans zu ihrem Recht kommen, die sich für viele Spielarten der Phantastik interessieren und nicht nur auf einen Bereich fixiert sind.