Nick – Eine phantastische Entdeckung, Achim Mehnert (Buch)

Achim Mehnert
Nick – Eine phantastische Entdeckung
Umschlagillustration von Hansrudi Wäscher
Verlag Peter Hopf, 2015, Hardcover, 226 Seiten, 39,90 EUR, ISBN 978-3-86305-093-1

Von Carsten Kuhr

Wäre das nicht etwas, wenn wir, durch eine geniale Erfindung in den Mikrokosmos vorstoßen könnten? Mit eigenen Augen sehen, wie es im Inneren unsere Körpers, im Inneren von Materie selbst aussieht? Bereits zweimal wurde diese Idee einer phantastischen Reise fürs Kino adaptiert, auch Autoren aller Couleur haben sich mit dem Topic beschäftigt. Auch Hansrudi Wäscher nutzte seine klassische Science-Fiction-Serie um Nick, den Weltraumfahrer, um diesen einmal ins Innere der Materie vordringen zu lassen.

Im letzten Band „Versuch 158“ betitelt, hatten noch findige Verbrecher die geniale Vorrichtung, mit der man lebende wie tote Materie verkleinern kann, dafür genutzt, skrupellose Beutezüge und Diebstähle zu begehen. Nachdem man den Verbrechern auf die Spur kam und das Gerät verbessert hat, steht nun die Erkundung des Mikrokosmos an. Nick sowie seine Begleiter, der Marianer Xutl sowie der Biologe Tom, wollen in einen Eisenblock eindringen – und finden sich, Millionenfach verkleinert, in einem andere Universum wieder.

Schon bald müssen sie feststellen, dass man auch hier von demselben Verlangen nach Machtausübung getrieben wird. Sie stoßen auf eine menschenähnliche Kultur, die von einem Rat despotisch regiert wird. Gefangengenommen, getrennt und auf Sträflingsplaneten deportiert, erwartet sie ein langsamer, qualvoller Tod – doch da haben die Despoten ihre Rechnung ohne Nick gemacht…

SF der guten alten Zeit, so könnte man die Reihe um Nick und seine Freunde kurz und überaus treffend überschreiben. Man merkt den Ideen an, dass sie ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, alles wirkt ein wenig bekannt, ein bisschen anheimelnd und vertraut.

Das soll nun aber beileibe keine wirkliche Kritik sein. Achim Mehnert setzt nur das textlich um, was Wäscher in seinen genialen Comics vorgegeben hat. Und beide bemühen sich, jeder auf seine Art erfolgreich, die Leser an die Seiten zu bannen.

Es geht dabei gegen böse Diktatoren, es gibt Schlachten zu schlagen und Geheimnisse aufzudecken – und dies, ohne dass den Gewaltschilderungen sonderlich viel Raum eingeräumt wird. So geht es immer menschlich zu, achten insbesondere unsere Helden immer darauf, ihre Gegner am Leben zu lassen und nicht alttestamentarisch vorzugehen. Das mag ein wenig antiquiert wirken, liest sich aber nach wie vor durchaus interessant und spannend auf einen Rutsch durch.