Feuer und Stein 1: Aliens (Comic)

Chris Robertson
Feuer und Stein 2
Aliens
(Aliens: Fire and Stone 1-4, Aliens: Field Report 1, 2014/2015)
Titelbild und Kapitel-Intros von David Palumbo
Zeichnungen von Patric Reynolds, Paul Lee
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Jacqueline Stumpf
Cross Cult, 2015, Paperback, 114 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-86425-681-3

Von Christel Scheja

Im zweiten Band der Reihe „Feuer und Stein“ wird immer deutlicher, wie die Filme der „Alien“-Saga locker miteinander verbunden werden sollen. Natürlich wird deren Inhalt niemals angekratzt, der Hintergrund erhält aber etwas mehr Tiefe und Detailreichtum. Zudem sind die neuen Storys locker miteinander verknüpft, wie „Aliens“ jetzt beweist.

Im Jahr 2179 ist sicher, dass die Bergbau-Kolonie der Menschen nicht mehr länger zu halten ist. Zwar ist es gelungen LV-426 aka „Acheron“ zu terraformen, um gute Lebensbedingungen für Schürfer und Kolonisten zu schaffen, aber die Siedlung wird immer wieder von blutgierigen Monstern heimgesucht, die einen hohen Blutzoll fordern. Am Ende bleibt nur die Flucht in dem alten Erzfrachter „Onager“. Die Überlebenden schaffen es unter der Führung von Ingenieur Derrick Russell ins All, können dort aber nicht lange bleiben, weil die Ressourcen begrenzt sind.

Deshalb müssen sie schließlich auf LV-423, einem weiteren Mond des Planeten Calpamos im System Zeta 2 Reticuli, notlanden. Doch es scheint, als seien sie vom Regen in die Traufe geraten. Zunächst wirkt die bizarre Fauna und Flora sehr friedlich, es dauert aber auch nicht lange, bis diese ihr wahres Gesicht zeigt.

Nach und nach entdecken die Menschen Spuren einer Forschungsmission und versuchen herauszubekommen, wie sie der Gefahr begegnen und trotz allem überleben können, wie es wohl schon andere Menschen getan haben.

Einer von ihnen jedoch hütet ein düsteres Geheimnis, das jeden Versuch zu Überleben zum Scheitern bringen könnte.

Und auch in „Statusbericht“ bekommt die Crew eine Ahnung von dem Grauen, was sie auf dem Mond erwartet.

Zunächst scheint „Aliens“ nichts mit dem Vorgänger „Prometheus“ gemein zu haben, aber mit dem Schauplatzwechsel beginnen auch die Hinweise, wie die beiden Geschichten miteinander verknüpft sind. Der Leser darf miterleben, wie sehr sich die Fauna und Flora seit der ersten Expedition verändert hat. Die Figuren kümmern sich allerdings weniger darum, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, einfach nur zu überleben, und das erlaubt auch Lesern, die die Saga bisher noch nicht kannten, den Inhalt zu genießen. Ihnen entgehen zwar die Hinweise und Andeutungen, die sich auf die Filme beziehen, nicht aber die Spuren, die die Expedition aus „Prometheus“ hinterlassen hat.

In der Bonus-Geschichte bewegt man sich auch erstmals auf vertrautem Terrain, ohne jedoch die bekannten Charaktere auftauchen zu lassen.

Die Mischung ist so, wie man sie kennt und mag: Actionreicher und blutiger Horror mischt sich mit einem futuristischen Hintergrund, die Menschen kämpfen dabei nicht nur gegen die fremdartige Natur, die sie als Fleischlieferant ansieht, sondern auch gegen Intrigen und Verrat in den eigenen Reihen. Und weit abgeschlagen im Hintergrund stehen die vielen Geheimnisse, die den Mond und seine Ruinen umgeben und immer wieder die Neugier der Erdbewohner wecken. Damit es spannend bleibt, werden nur wenige Fragen beantwortet, dafür aber umso mehr aufgeworfen. Immerhin wiederholt sich das Gemetzel an den Menschen nicht, die Macher haben sich Einiges an Variationen einfallen lassen, da natürlich auch die Fauna von LV-423 dazu gelernt zu haben scheint.

Auch der zweite Band der „Feuer und Stein“-Saga erfüllt die Erwartungen der „Alien“-Fans. „Aliens“ spielt mit vielen Versatzstücken, die dem kundigen Leser bereits aus dem gleichnamigen Film bekannt sind, spart aber auch nicht mit Verknüpfungen zu „Prometheus“. Der Einstieg in die Saga ist immer noch möglich, auch wenn man natürlich die erste Graphic Novel kennen sollte, um die vielen Andeutungen verstehen zu können. Actionreicher Horror bleibt aber von Anfang bis Ende garantiert.