Red Lanterns 5: Tochter des Zorns (Comic)

Red Lanterns 5
Tochter des Zorns
(Green Lantern/Red Lanterns 28, Red Lanterns 29-32, Supergirl 31)
Autor: Charles Soule u.a.
Zeichnungen: Billy Tan u.a.
Übersetzung: Peter Thannisch, Jörg Fassbender
Panini, 2015, Paperback, 156 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-95798-178-3

Von Frank Drehmel

Ratchets roter Ring hat eine neue Trägerin gefunden: Kara Zor-El alias Supergirl. Das Problem, mit dem sich als erste einige Green Lanterns rumschlagen müssen: Kara hat auch schon ohne das Artefakt gigantische Kräfte und neugeborene Red Lanterns sind nur wutgesteuert, ihr Verstand läuft bestenfalls auf Sparflamme. Dennoch gelingt es Hal Jordan und seinen Mannen, die neue Rote gefangenzusetzen und sie nach Ysmault, dem Heimatplaneten der Red Lanterns, zu schaffen, damit sich Guy Gardner und die Seinen des Kara-Problems annehmen. Und tatsächlich erhält Supergirl durch ein Bad im Blutozean der Welt nicht nur ihren Verstand zurück, sondern erweist sich auch in den nachfolgenden Trainingseinheiten als mächtige Kämpferin.

Da Gardners Red Lanterns mittlerweile zu den Wächtern des Sektors 2814 avancierten, beschließen sie, während einer Patrouille einen Abstecher auf die gute alte Erde zu machen, um Cousin Superman in die Verantwortung für die Ausbildung Karas einzubinden. Doch der Stählerne verweigert seine Hilfe, sodass zukünftig das rote Corps Karas Familie sein wird.

Für Lamentieren bleibt keine Zeit, denn von der schwerverletzten Bleez erfahren sie, dass Atrocitus, ihr alter Herr und Meister, Rache sucht und dass Rankorr sein Gefangener ist, sofern er überhaupt noch lebt. Bevor es jedoch auf dem Planeten Primeen zu einem Showdown zwischen dem Corps und Atrocitus kommen kann, müssen sie alle sich dem Urteil einer weiteren neugeborenen Red Lantern stellen, gegen deren gewaltige psychokinetischen Kräfte sich selbst der Erschaffer des Corps wie ein Kind ausnimmt.

Wieder einmal belegt ein Sammelband, dass die Lanterns – egal welche Farbe ihr Ring auch haben mag – aktuell zu DCs stärksten, begeisterndsten Figuren gehören. Spacige Abenteuer mit Opera-Einschlag, getragen von coolen Charakteren, auf exotischen Planeten mit bizarren, originellen Widersachern und Verbündeten sowie eine Story, die nicht nur auf Action setzt, sondern auch Tragik, Humor und ruhige Charakter,omente bereithält, sind die Zutaten für nahezu perfekte Popocorn-Comic-Unterhaltung. Und mag man auch Superman und seine Bagage für DCs Langeweiler schlechthin halten, so springt bei der randalierenden, aufmüpfigen Kara der Funke tatsächlich über. Sicher trägt das Artwork mit seinen kräftigen Farb- und Helldunkel-Kontrasten, dem feinen Strich sowie den hochdynamischen Bildfolgen und Panel-Kompositionen sein Scherflein zur Faszination bei, die das Setting aktuell ausübt.

Fazit: Coole Charaktere, viele Exotik und ein popcorn-cineastischer Erzählrhythmus machen „Tochter des Zorns“ zu exzellenter Comic-Unterhaltung für jeden Superhelden- und SF-Fan.