Literatur-News

Ditmar Awards: Die Gewinner

In Australien wurden am vorigen Wochenende die diesjährigen Ditmar-Awards verliehen, hierbei handelt es sich um dem bekanntesten australische SF-Preis. Hier sind die Gewinner in den wichtigsten Kategorien.

Bester Roman: "The Grief Hole", Kaaron Warren
Beste Novelle/Novelette: "Did We Break the End of the World?", Tansy Rayner Roberts
Beste Kurzgeschichte: "No Fat Chicks", Cat Sparks
Beste Sammlung: "Defying Doomsday" (Hrsg.: Tsana Dolichva & Holly Kench) UND "Dreaming in the Dark" (Hrsg.: Jack Dann)

Alle Gewinner finden sich hier.

Margaret Atwood erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat Margaret Atwood zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises gewählt. Die Verleihung findet zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 15. Oktober in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt und wird live im Fernsehen übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 EUR dotiert.

In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: "Die kanadische Schriftstel­lerin, Essayistin und Dichterin zeigt in ihren Romanen und Sachbüchern immer wieder ihr politisches Gespür und ihre Hellhörigkeit für gefährli­che unterschwellige Entwicklungen und Strömungen. Als eine der bedeu­tendsten Erzählerinnen unserer Zeit stellt sie die sich wandelnden Denk- und Verhaltensweisen ins Zentrum ihres Schaffens und lotet sie in ihren utopischen wie dystopischen Werken furchtlos aus. Indem sie mensch­liche Widersprüchlichkeiten genau beobachtet, zeigt sie, wie leicht ver­meintliche Normalität ins Unmenschliche kippen kann. Humanität, Ge­rechtigkeitsstreben und Toleranz prägen die Hal­tung Margaret Atwoods, die mit wachem Bewusstsein und tiefer Men­schenkenntnis auf die Welt blickt und ihre Analysen und Sorgen für uns so sprachgewaltig wie lite­rarisch eindringlich formuliert. Durch sie erfahren wir, wer wir sind, wo wir stehen und was wir uns und einem friedlichen Zusammenleben schuldig sind."

Margaret Atwood gilt als wichtigste und erfolgreichste Autorin Kanadas. Ihr Werk, bestehend aus Romanen, Kurzgeschichten, Essays, Lyrik, Theaterstücken, Drehbüchern und Kinderbüchern ist mittlerweile in mehr als 30 Spra­chen erschienen. Sie lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Graeme Gibson, in Toronto.

In ihren literarischen und essayistischen Werken setzt sich Atwood intensiv mit gesellschaftlichen und politischen Fragen auseinander. In ihrem utopischen Roman "Der Report der Magd" beschreibt sie in der Tradition George Orwells eine totalitäre Ge­sellschaft, in der Frauen als Gebärmaschinen benutzt und unterdrückt werden. In ihrer Endzeit-Trilogie "Oryx und Crake", "Das Jahr der Flut" und "Die Geschichte von Zeb" entwirft sie eine postapokalyptische Welt, durch die sie die ökologischen Auswirkun­gen und gefährliche Strömungen in der Gesellschaft ins Auge nimmt. Ihr Essay "Payback. Schulden und die Schattenseiten des Wohlstands" thematisiert die Voraussetzungen und Folgen der weltweiten Finanzkrise. Auch über ihr künstlerisches Schaffen hinaus engagiert sich Atwood politisch und gesellschaftlich, etwa als Umweltaktivistin. Gemein­sam mit Salman Rushdie führt sie seit Mai 2017 eine Kampagne des PEN International an, die verfolgten und von Zen­sur bedrohten Menschen Unterstützung und größere Aufmerksamkeit geben will.

News in Kürze: Bettina Böttinger, Dmitry Glukhovsky & mehr

Bettina Böttinger erhält ab dem 3. Juli eine wöchentliche Sendung im WDR Fernsehen mit dem Titel "Böttingers Bücher", zunächst viermal immer montags ab 22.40 Uhr. Unter anderem zu Gast sein werden Frank Schätzing, Kai Meyer und Wolfgang Hohlbein.

4A Games hat auf der E3 2017 in Los Angeles ein Game angekündigt mit dem Titel "Metro Exodus", es soll 2018  auf den Markt kommen. Hier ist der Trailer zu finden. Inspiriert ist das Ganze von den "Metro"-Romanen Dmitry Glukhovskys, die hierzulande bei Heyne erscheinen.

"Supérieur", das Kartenspiel das der Autor Markus Heitz für seinen Roman Des Teufels Gebetbuch" entwickelt hatte, ist jetzt käuflich zu erwerben - wo genau, schreibt der Autor auf seiner Website - hier.

News in Kürze: Harry Potter, Ray Bradbury & mehr

Zum Jubiläum des Erscheinens des ersten Harry-Potter-Buchs vor 20 Jahren in England präsentiert der Norddeutsche Rundfunk eine Harry-Potter-Nacht am 25. Juni ab 23.00 Uhr. Unter anderem werden die Siegergeschichten eines Fanfiction-Wettbewerbs live auf der Bühne präsentiert - von Profi-Sprechern gelesen, mit Geräuschen und Musik untermalt - als kleines Live-Hörspiel. Mehr Infos zum Event finden sich hier.

Ein "Zeitzeichen" zum fünften Todestag von Ray Bradbury am 5. Juni hat der WDR ausgestrahlt, im Internet kann man das Ganze hier noch einmal abrufen.

Erschienen ist der 50. Band der Serie "Das Haus "Zamis", der Zaubermond Verlag hat hierzu einige Glückwünsche von Autoren veröffentlicht; zu findest das Ganze hier.

Kurd Laßwitz Preis: Die Gewinner

Der Kurd Laßwitz Preis ist ein alljährlich in bis zu acht Kategorien vergebener Literaturpreis zur deutschsprachigen Science Fiction. Seit 37 Jahren stimmen die professionell in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätigen Autoren, Übersetzer, Lektoren, Verleger, Graphiker und Fachjournalisten über die besten Neuerscheinungen des Vorjahres ab. Der Preis ist nicht dotiert. Nachfolgend die Gewinner zum Kurd Laßwitz Preis für die besten Science Fiction Werke des Jahres 2016. In den Kategorien Übersetzung und Hörspiel bewertet jeweils eine Fachjury. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des diesjährigen PentaCons, eines literarischen Symposiums zur Science Fiction, das dieses Jahr am 60. Jahrestags des Raumflugs der Hündin Laika stattfindet, also vom 4. bis 6. November im Palitzschhof in Dresden.

Bester deutschsprachiger SF-Roman mit Erstausgabe 2016:
Andreas Brandhorst: "Omni" (Piper)

Beste deutschsprachige SF-Erzählung mit Erstausgabe 2016:
Gabriele Behrend: "Suicide Rooms" in "Exodus" 34

Bestes ausländisches Werk zur SF mit deutschsprachiger Erstausgabe 2016:
Cixin Liu: "Die drei Sonnen", Heyne

Beste Übersetzung zur SF ins Deutsche, erstmals erschienen 2016:
Martina Hasse für die Übersetzung von Cixin Lius "Die drei Sonnen" (Heyne)

Beste Graphik zur SF (Titelbild, Illustration) einer deutschsprachigen Ausgabe, erstmals erschienen 2016:
Greg Ruth für das Titelbild zu Nnedi Okorafors "Lagune" (Cross Cult)

Bestes deutschsprachiges SF-Hörspiel mit Erstsendung von 2016:
kein Preis

Sonderpreis für einmalige herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF 2016:
Ralf Boldt, Sylvana Freyberg und das Team vom MediKonOne für die Durchführung des MediKonOne und damit ein innovatives Crossover von SF und Medizin

Sonderpreis für langjährige herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF 2016:
Herbert W. Franke für sein Lebenswerk

Alle Platzierungen sind hier zu finden.

Neu in Kürze: "Kurzer Bericht über eine bemerkenswerte Luftreise und die Entdeckung eines neuen Planeten"

Im Verlag Dieter von Reeken erscheint in Kürze als deutsche Erstausgabe das aus dem Niederländischen übersetzte Buch "Kurzer Bericht über eine bemerkenswerte Luftreise und die Entdeckung eines neuen Planeten" von Willem Bilderdijk (Paperback mit Klappenbroschur, 108 Seiten, 14 Abbildungen, 12,50 EUR, ISBN 978-3-945807-12-5)

Im Jahr 1811 schrieb der Niederländer Willem Bilderdijk (1756–1831) die Erzählung "Kort verhaal van eene aanmerklijke luchtreis, en nieuwe planeetontdekking", die im Jahre 1813 anonym erschien, angeblich "aus dem Russischen übersetzt". Genau ein halbes Jahrhundert später, im Jahre 1863, veröffentlichte der Dramatiker und Romancier Jules Verne (1828–1905) den Roman „Cinq semaines en ballon“ und startete damit seine Karriere als populärer Verfasser abenteuerlicher Erzählungen mit Bezug zu den jeweils aktuellen technischen Möglichkeiten. Bilderdijks Erzählung ist (zumindest im deutschen Sprachraum; erst 1987 gab es eine englische Übersetzung) nahezu unbemerkt geblieben, vielleicht wegen der Anonymität des Autors. Bilderdijk befasste sich in seinem "Kurzen Bericht über eine bemerkenswerte Luftreise und die Entdeckung eines neuen Planeten" mit einem Zukunftsthema, das erst vor wenigen Jahren seinen Anfang genommen hatte: Im Jahre 1783 hatten die Brüder Montgolfier zum ersten Mal erfolgreich einen Heißluftballon aus Leinen und Papier vorgeführt. Bei Jules Verne im Jahre 1863 hatte der Ballon schon seine endgültige Form gefunden. Ohne Vernes Verdienst schmälern zu wollen, ist es aber an der Zeit, so der Verlag, die Bedeutung Bilderdijks auf diesem literarischen Gebiet nach zwei Jahrhunderten aus dem Schatten des Vergessens zu holen und die "bemerkenswerte Luftreise" erstmals in deutscher Übersetzung zugänglich zu machen.

Erschienen: "Piraten zwischen Erde und Mars"

Im Terranischen Club Eden ist Karl-Herbert Scheers erste Romanveröffentlichung in einer exklusiven Neuauflage erschienen: "Piraten zwischen Erde und Mars". Der Klassiker erschien bisher nur als 16teiliger Fortsetzungsroman in der - BILD-ähnlichen - damaligen Wochenzeitschrift "Das grüne Blatt" in den Ausgaben 43/1951 bis 06/1952. Enthalten sind neben dem Original-Romantext auch alle damals abgedruckten Innenillustrationen. Damit man sich ein Bild vom Original machen kann, ist dem Buch als Beilage eine DIN A3-Kopie des Romanbeginns beigelegt, die Seite 9 der Ausgabe "Das grüne Blatt" 43/1951. (Titelbild: Alexander Braccu, Paperback, 154 Seiten, 7,50 EUR)

Im Reihenbuch-Verlag, Frankfurt/Main, erschien 1952 eine Leihbuchversion mit dem geänderten Romantitel "Piraten zwischen Mars und Erde", dieser Verlag meinte damals zu dem Buch: Auf dem Planeten Mars wird Halldronium, ein neues Element, gefördert. Fünf Transport-Raumschiffe, beladen mit dem unersetzlichen Halldronium, verschwinden unter geheimnisvollen Umständen. Die Weltraumpolizei ist in höchster Alarmstufe, Raumkreuzer starten in den Weltenraum. Raumoffiziere stellen fest, dass eine Gangsterorganisation am Verschwinden der Transporter schuldig ist. Zwei mit der Aufklärung des Falles beauftragte Weltraumpiloten werden bei den Raumpiraten eingeschmuggelt. Nun folgen nervenaufpeitschende Weltraum-Kämpfe zwischen europäischen Raumkreuzern und Piratenschiffen, bei denen die eingeschlichenen Geheimpiloten eine entscheidende Rolle spielen. Wird es ihnen gelingen, in den ungleichen Kampf erfolgreich einzugreifen und den technischen Vorsprung eines verbrecherischen Wissenschaftlers, der seinen Sitz auf einer Raum-Schwebestation hat und, Millionen Kilometer im All schwebend, seine Weltraumpiraten dirigierend, einzuholen? Fragen, die dem verehrten Leser erst in letzter Minute beantwortet werden, in diesem einmalig-spannenden Zukunftsroman "Piraten zwischen Mars und Erde"!

(C) 2017 Terranischer Club Eden

"Perry Rhodan"-Chronik Band 4 kommt im Herbst

Im Sommer 2013 hatte der Hannibal Verlag Band 4 der Reihe "Perry Rhodan"-Chronik angekündigt. Nachdem Band 1 und 2 Michael Nagula verfasst hatte und Hermann Urbanek Band 3, sollte Eckhard Schwettmann die Arbeit fortführen. Der ehemalige "Perry Rhodan"-Marketingleiter und Moewig-Verlagsleiter verstarb jedoch, bevor er das Buch vollenden konnte. Im Sommer 2015 hieß es, Michael Nagula würde es zu Ende geschrieben. Der ehemalige "Perry Rhodan"-Teamautor würde sich dabei die Jahre 1996 bis 2003 herausgreifen. Im Verlauf der vergangenen Monate wurde es nun aber von Heiko Langhans fertiggestellt. Dieser schreibt seit 1985 unter anderem über Science Fiction, Fantasy und Horror, ebenso ist er als Übersetzer tätig. Zur "Perry Rhodan"-Serie verfasste er unter anderem die Biografien der Serienerfinder Clark Darlton und K. H. Scheer. Die Reihe thematisiert die Geschichte der "Perry Rhodan"-Serie und der gesamten deutschen SF-Szene in den Jahren 1996 bis 2009, eine Zeit großer Umbrüche mit neuen, jungen Autoren und Illustratoren. Das alles wird in Wort und Bild dokumentiert, ergänzt mit zahlreichen bislang unbekannten Geschichten, Fotos und Hintergrundinformationen. Das Buch, so der Verlag, wird im Herbst erscheinen.

News in Kürze: Alfred Kruse ist gestorben, David Mack bringt Data zurück & mehr

Alfred Kruse ist am Sonntag gestorben. Kruse war über Jahrzehnte im Fandom aktiv, betrieb über viele Jahre einen Blog und war Mit-Organisator des Deutschen Science Fiction Preises des SFCD.

Der "Star Trek"-Autor David Mack ist in der aktuellen Folge des offiziellen "Star Trek"-Podcast zu Gast gewesen und hat über das Auftauchen der Zahl 47 in den zahlreichen Serien des Franchise gesprochen, außerdem offenbarte er, dass er ab 2018 in einem neuen Dreiteiler Data wieder in der "Star Trek"-Universum zurückführen wird; mehr Details finden sich im besagten Podcast, hier.

Der Deutschlandfunk strahlte am Sonntag eine Sendung unter dem Titel "Zum Mars" aus, in dem der Rote Planet die Hauptrolle spielte. Unter anderem ging es um Wissenschaft aber auch um Verfilmung und Literatur; zu Wort kam neben anderen auch Sascha Mamczak, Lektor für phantastische Literatur beim Heyne Verlag. Eine Textversion der Sendung kann hier abgerufen werden.

Markus Heitz hat eine Reihe neuer Lesungstermine bekanntgegeben, die hier zu finden sind.

Ein paar Worte zum Thema Perry Rhodan und Fußball hat der Autor Michael Marcus Thurner auf seinem Blog veröffentlicht, zu finden ist der Beitrag hier. Außerdem erzählt er etwas darüber, wie das Titelbild zum "Perry Rhodan"-Band 2913 von Dirk Schulz entstanden ist; dieser Beitrag und das Cover ohne Schriftzüge sind hier zu finden.

Eine ganze Reihe von Illustrationen aus dem kommenden Roman "Der Kanon mechanischer Seelen" hat Michael Marrak auf der Facebook-Seite zum Buch veröffentlicht; als Erscheinungstermin nennt der Autor inzwischen Ende Juni, Anfang Juli. Die Facebook Seite findet sich hier.

News in Kürze: Herbert W. Franke, Manfred Weinland & mehr

Der Science-Fiction Autor Herbert W. Franke feierte vor Kurzem seinen 90. Geburtstag. Während p.machinery eine Werkausgabe von ihm in Printform anbietet, hat Heyne diesen Monat eBooks des Autors im Preis heruntergesetzt. Welche Bücher man unbedingt aus dieser Reihe gelesen haben soll, wurde in einem Artikel der Heyne-Website "die zukunft" hier zusammengefasst.

In der Bastei-Serie "Professor Zamorra" erscheint aktuell mit den Bänden 1121 ("Der Gott der Asche"; lieferbar) bzw. 1122 ("Krakatau"; neu am 30.5.) von Adrian Doyle alias Manfred Weinland ein Doppelwerk von vermutlich besonderer Tragweite, da offenbar die Regenbogenblumen vernichtet werden, was ein harter Schlag für die Zamorra-Crew bedeuten würde, da diese bislang ein wichtiges magisches Artefakt für diese darstellten. Mehr Infos und die Cover zu den beiden Romanen finden sich hier.

Bastei-Lübbe bringt im Herbst ein weiteres "Perry Rhodan"-Taschenbuch heraus, es sich dabei um die bisher nur als eBook erhältliche Mini-Serie "Trivid", die von Christian Montillon und Oliver Fröhlich verfasst wurde. Infos und ein Blick auf's Cover gibt es hier.

Kai Meyer hat auf seiner Website ein wenig über das Prequel zu "Die Seiten der Welt" mit dem Titel "Die Spur der Bücher" verraten, hier.

Von Blanvalet kommt ein Trailer zum neuen Buch von  Thomas Elbel, "Der Todmeister". Das Buch erscheint im November, der Trailer ist hier zu finden.

Er schrieb für "Perry Rhodan" und entwickelte Serien wie "Ren Dhark", Kurt Brand wäre am 10. Mai 100 Jahre alt geworden. Unter anderem sein Schriftstellerkollege Achim Mehnert hat sich vor Kurzem über dessen Schaffen geäußert. Hier.